Wenn der Vater mit dem Sohne

Was kann man eigentlich vom Nachwuchs der Top-Profis erwarten? Einiges, wenn man sieht, wie stark manch ein Junior schon unterwegs ist. Wir werfen einen Blick auf die vielversprechendsten Namen.

Fotos: Getty Images

Tiger Woods & Charlie Woods

Tiger Woods (46) und Sohn Charlie Axel Woods (13) gaben bei der PNC Championship Ende 2021 zum zweiten Mal ein tolles Bild ab. Beide im gleichen Look, beide mit dem identischen „Club Twirl“, dem Drehen des Schlägers nach einem gelungenen Schlag, und sogar das Aufheben des Tees nach dem Drive sah so aus, als hätten sie sich vorher abgesprochen. Inspirierende Worte gab es vom großen Tiger natürlich auch: „Als Vater kann ich nicht stolzer sein. Worte können das nicht beschreiben – das sind Erinnerungen für das Leben.“ Ein offizielles Handicap von Charlie ist nicht bekannt, aber es wird gemunkelt, dass er bereits ein Scratch-Golfer sei. Bei Teilnahmen an Junior-Turnieren, die über neun Löcher gehen, sind Resultate unter Par publik geworden. Bereits mit elf Jahren gewann er ein US Kids Golf-Turnier (Florida) mit drei unter Par und fünf Schlägen Vorsprung. Sieht vielversprechend aus, was Charlie bisher gezeigt hat. Allerdings sind die Fußstapfen nicht nur groß, sondern gigantisch. 

John Daly & John Patrick Daly II.

John Daly (55) und sein 18 Jahre alter Sohn „Little John“ gewannen 2021 das Vater-Sohn-Turnier auf der PGA Tour vor Familie Woods. John II. spielt als Freshman (1. Semester) im Golfteam der University of Arkansas, derselben Universität, an der Big John sein Spiel feintunte. Für die Razorbacks zeigte er ein gutes erstes Jahr mit einem Sieg und zahlreichen Top-Ten-Platzierungen. Am Talent des Youngsters, der seinem Vater vor allem in der Statur sehr ähnlich ist, gibt es keinen Zweifel. Das weiß auch der Papa: „Little John schlägt die Kugel 20 Yards an mir vorbei. Sein 6er-Eisen ist vergleichbar mit meinem Eisen 2 oder 3. Und er kann sein 2er-Eisen 272 Yards im Flug schlagen“, kommentiere Daly das Spiel seines Sohnes. Wird er so ein Naturtalent wie sein Vater? Möglich ist es!

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Bernhard Langer & Jason Langer

Bei vier Kindern fällt die Wahl bei Familie Langer nicht leicht. Mit Stefan gewann Langer Senior zwei Mal die Father-Son-Challenge (2005 und 2006). Aber auch Jackie und Christina sind extrem gute Golferinnen. „Wir sind eine sehr wettbewerbsorientierte Familie, aber auch unterstützend“, erklärte Tochter Christina einst bei einem Interview. Die besten Chancen auf eine Profikarriere hat wahrscheinlich Jason Langer, der für Penn State in Pennsylvania spielt und ebenfalls zwei Mal mit seinem Vater auf der US PGA Tour gewann (2014 und 2019). „Ich kam sehr früh mit Golf in Kontakt, aber nicht in der Art, die man vielleicht erwarten würde. Meine Eltern haben mir Golf nie aufgedrängt.“ Jason war bereits in ganz jungen Jahren bei vielen Turnieren seines Vaters zugegen. Doch bis zur High-School spielte er neben Golf auch Fußball, ehe er sich für den kleinen Ball im College entschied. Profi möchte der 22-Jährige vorerst nicht werden, wenn er in diesem Jahr seinen Abschluss in Wirtschaft an der Ivy-League-Uni macht.

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Matt Kuchar & Cameron Kuchar

Gewisse Traditionen ändern sich nicht: Wenn Cameron Kuchar einen langen Putt locht oder einen richtig guten Drive schlägt, raunen die Fans ein langgezogenes „Kuuuutsch“. Ganz wie beim Vater, der einer der konstantesten Golfer weltweit ist und auf allen relevanten Touren schon gewinnen konnte. Junior Cameron Cole spielt seit einigen Jahren auf der Jugend-Tour und ist auch regelmäßig bei der PNC Championship am Start. Ein offizielles Handicap ist nicht bekannt, aber Scores in den niedrigen 70ern sind keine Seltenheit. 

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Henrik Stenson & Karl Stenson

Mit elf Jahren war Karl der jüngste Teilnehmer im Vater-Sohn-Turnier der PGA Tour. Eine 62 zum Auftakt war dann auch gleich der Beweis, dass der Youngster nicht nur einen großartigen Schwung hat, sondern auch schon richtig scoren kann. Am dritten Loch verwandelte der blonde Schwede, der seinem Dad durchaus ähnlich sieht, mit großem Selbstvertrauen einen Putt zum Eagle. Vater Henrik, der Open-Champion von 2016 (wer erinnert sich nicht an das legendäre Duell mit Phil Mickelson?), zeigte sich stolz: „Ich stehe auf der 4 und er hat gerade einen 5-Meter-Putt zum Eagle gelocht. Dann stellt er sich hin und schlägt ein traumhaftes Eisen 5 in die Mitte des Grüns. Ich dachte mir: Unglaublich, wie weit er es schon gebracht hat.“ Finden wir auch – bei diesem Alter. 

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Timo Schlitz
Timo Schlitzhttps://www.pitchmarke.com/
Timo Schlitz, echter Münchner, aber auch gerne unterwegs, hat in der Jugend mit Golf begonnen. Das Schreiben kam später dazu. Unter anderem für die SZ, das Golf Journal, Golf.de und Perfect Eagle. Mittlerweile hat er zwei Trainingsbücher in der Reihe Mein Golf Training veröffentlicht und seinen eigenen Verlag gegründet. Zudem versucht er weiterhin erfolglos, endlich besser auf Links-Plätzen zu spielen.

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