GRENZEN­LOSES HANDICAP

Die Zukunft des Handicap-Systems ist grenzenlos. Aus diesem Grund vereint das neue World Handicap System (WHS) die bestehenden sechs Systeme zu einem Einzigen. Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • Weltweit dem eigenen Spielvermögen entsprechend in jedem Format und auf jedem Platz auch in Turnieren gegeneinander spielen zu können.
  • Ein genaues System, das leicht zu verstehen und umzusetzen ist.
  • Bedürfnisse und Erwartungen von Golfern, Golfclubs und Nationalverbänden werden, genauso wie unterschiedliche Golfkulturen, berücksichtigt.

Neben Deutschland, Österreich und der Schweiz werden auch die Niederlande, Dänemark und Belgien ab 2021 das neue, grenzenlose Handicap-System übernehmen; genauso wie die Länder des CONGU-Handicap-Systems, das derzeit noch in England, Schottland, Wales, Nordirland und Irland angewandt wird.

Für die nationalen Golf-Verbände bedeutet die Umstellung eine Menge Arbeit. Immerhin müssen nicht nur Lizenz-Vereinbarungen getroffen, sondern auch sämtliche Stammblätter in das neue WHS-System konvertiert werden.

Der wesentlichste Unterschied: Während zur Handicap-Berechnung bisher das jeweils letzte vorgabewirksame Ergebnis in Zehntelschritten herangezogen wurde, bildet das WHS aus den besten acht der letzten 20 Ergebnissen einen Mittelwert.

ÖSTERREICH: REDUCTION ONLY IN DER LAUFENDEN SAISON

Spürbar ist die Umstellung in Österreich bereits in diesem Jahr, bevor 2021 das WHS eingeführt werden soll.

Zur Berechnung des World Handicap Index (WHI) kann nämlich nur auf Ergebnisse zurückgegriffen werden, die nach dem 1.1.2015 eingetragen wurden. Da viele Spieler aber zu wenige vorgabewirksame Turnierrunden zu Buche stehen haben, gibt es in Österreich 2020 eine Übergangsregelung: Alle vorgabewirksamen Turniere und EDS-Runden werden ohne HCP-Verschlechterung gewertet.

„Diese Einführungsphase soll alle, die schon länger keine vorgabewirksame Runde gespielt haben, ermutigen, in der aktuellen Saison wieder mehr Turniere zu spielen. Das soll nicht nur die Turnier-Szene und die Golfclubs beleben, sondern auch die Implementierung des neuen Handicap-Systems wesentlich erleichtern.“ – Niki Zitny, Sportdirektor des ÖGV

WHS: WAS SICH AB 2021 ÄNDERT

  • Zur Berechnung des Handicaps werden die letzten 20 Ergebnisse herangezogen, aus den besten acht Ergebnissen wird ein Mittelwert errechnet. 
  • Künftig können zwei Spieler mit identischer nationaler Vorgabe unterschiedliche WHI erhalten – entsprechend ihrer besten acht der letzten 20 Ergebnisse.
  • Bei weniger Turnierteilnahmen werden auch weniger Ergebnisse zur Ermittlung des WHI herangezogen. Die Anpassung kann zwischen 1 bis 2 Schlägen erfolgen.
  • Weiterhin zählen nur vollständige 9-Loch Runden oder 18-Loch Runden für den WHS.
  • Die bekannten Vorgabeklassen gibt es im WHS nicht mehr. Eine neue Regelung ist in Vorbereitung.
  • Hat ein Spieler gar keine Ergebnisse in seinem Stammblatt, wird seine bisherige Vorgabe auch sein zukünftiger WHI sein.
  • Turnieren und EDS-Runden müssen auch im WHS vor Beginn der Runde im jeweiligen Club-Sekretariat angemeldet werden.
  • Es müssen alle 18 oder 9 Turnier-Löcher zur Handicap Berechnung gespielt werden.
Martin Angerer
Martin Angerer
Martin Angerer ist stv. Chefredakteur bei Perfect Eagle Golf, Head of Digital Media, am liebsten auf Reisen und, quasi nebenbei, Mediziner.
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