The One and Only Jack Nicklaus

Perfect Eagle proudly presents: The Man, The Legend, Mr. Masters, Botschafter, Unternehmer, Designer und Stimme des Golfsports Jack Nicklaus nahm sich Zeit, um mit Perfect Eagle zu plaudern. Ein Gespräch über Nachhaltigkeit und Klimawandel, seine Liebe zum Golfsport und ein Blick in die Zukunft.

Übersetzung: Martin Angerer, Fotos: Getty Images, beigestellt.

Perfect Eagle: Sie haben in Ihrer beeindruckenden Karriere viele Dinge kommen und gehen sehen. Was hat sich verändert?

Jack Nicklaus: Ich habe miterlebt, wie sich die Technologie dramatisch verändert hat. Ich konnte die Entwicklung von Holzschäften zu Metallschäften zu Graphit und von Kakiholz-Drivern zu Metall miterleben. Darüber hinaus glaube ich nicht, dass die Etikette noch dieselbe ist wie früher. Das Spiel ist sehr, sehr leger geworden. So werden beispielsweise auf der PGA Tour jetzt kurze Hosen getragen, und Amateure aller Spielstärken tragen auf dem Golfplatz fast alles. Manches davon finde ich nicht so toll, aber ich bin von der alten Schule. Golf ist einfach ein bisschen lässiger geworden, als es früher war.

Aus geschäftlicher und gesellschaftlicher Sicht ist das Spiel enorm gewachsen, und Golf ist nach wie vor ein hervorragendes Instrument und eine Plattform für Philanthropie und das Sammeln von Spendengeldern. Allein in den Vereinigten Staaten werden durch den Golfsport jährlich fast vier Milliarden Dollar für wohltätige Zwecke gesammelt, wobei fast 95 Prozent dieses Geldes an Wohltätigkeitsorganisationen und Zwecke außerhalb des Golfsports gehen, wie z. B. Gesundheitsfürsorge für Kinder, Bildung, Unterstützung des Militärs und der Rettungskräfte usw.

Golf ist einfach ein bisschen lässiger geworden.

Jack Nicklaus

Als ich meine Golfkarriere begann, war Wohltätigkeit zwar wichtig, aber nicht so wichtig wie heute. Was mich sehr beeindruckt, ist, dass diese jungen PGA-Tour-Profis, die gerade erst am Anfang ihrer Karriere stehen, die Bedeutung von Spenden bereits erkannt haben. So viele von ihnen haben bereits Stiftungen gegründet oder unterstützen Organisationen. Wenn man sie um Hilfe bittet, sind sie zur Stelle. Menschen wie meine Frau Barbara und mich, die ihr ganzes Leben dem Versuch gewidmet haben, anderen zu helfen, insbesondere Kindern, macht das stolz. Wir sind stolz auf den Golfsport und die Menschen, die ihn spielen.

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Jack Nicklaus „The Golden Bear“ ist auch ein erfolgreicher Golfplatzdesigner und hat gemeinsam mit Golfstar Justin Thomas „JT“ einen 18-Loch-Championship-Course für Panther National in Palm Beach Gardens, Florida entworfen. Dieser Meisterschaftsplatz wird im Moment errichtet und weist Qualitäten auf wie kein anderer im Bundesstaat Florida. Dazu legen Nicklaus und Thomas größtes Augenmerk auf Nachhaltigkeit und bewussten Umgang mit natürlichen Ressourcen. Diese Sicht auf Umwelt und den Einklang mit der Natur deckt sich mit der von Dominik Senn, Gründer und CEO von Panther National. Der Luxus Golf und Lifestyle Club wird im Herbst dieses Jahres eröffnet.

Warum lieben Sie den Golfsport?

Es ist die Erfahrung, an einem schönen, sehr friedlichen Ort und mit Freunden zu spielen – egal, ob es sich um Alltagsgolf oder Turniergolf handelt. Golf war mein Weg in den Wettkampf. Turniergolf hat mir Spaß gemacht, weil ich gegen befreundete Spieler spielen konnte, an wunderschönen Orten. Ich denke, der durchschnittliche Golfer macht die gleiche Erfahrung, nur ohne den Turnieraspekt. Und wie bereits erwähnt ist Golf ein Spiel für ein ganzes Leben. Das Vergnügen, das mir Golf immer bereitet hat und immer noch bereitet, ist, dass es ein Spiel ist, das von jedem gespielt werden kann, unabhängig davon, wer man ist oder wie alt man ist. Männer, Frauen, Kinder, Senioren – sie alle spielen dasselbe Spiel und können gegeneinander antreten.

Vor welchen Herausforderungen steht die Sportart?

Golf ist sehr beliebt und weiterhin attraktiv für Anfänger. Aber es dauert immer noch zu lange, ist für viele zu teuer und auch zu schwer. Mit diesen Problemen sind wir seit langem konfrontiert, wir müssen uns auch weiterhin mit ihnen befassen. Golf ist ein großartiger Sport und ein Sport für ein ganzes Leben – gespielt von Männern, Frauen, Jungen und Alten. Das ist das Schöne am Golfsport. Und wir alle, denen er am Herzen liegt, werden weiterhin daran arbeiten, ihn zu schützen und zu verbessern.

Welche Trends von heute werden den Golfsport von morgen prägen?

Wir haben gesehen, dass die Zahl der Golferlebnisse außerhalb des Platzes enorm gestiegen ist. Anlagen wie Topgolf, Drive Shack oder PopStroke sowie Golfsimulatoren, die mit Restaurants und anderen Indoor-Treffpunkten verbunden sind, haben Golf Millionen von Menschen nähergebracht, die noch nie gespielt haben. Jetzt geht es darum, diese Menschen auf Golfplätze zu locken.

Müssen Golfplätze künftig anders gebaut werden?

Sie werden bereits heute anders entworfen und gebaut und entwickeln sich ständig weiter. Man passt sich dem an, was gerade passiert und was in der eigenen Region verfügbar ist. Golfplätze werden heute effizienter und mit Blick auf Nachhaltigkeit geplant und gebaut. Golfplatzdesigner arbeiten während des Entwicklungsprozesses eng mit lokalen und nationalen Umwelt- und Naturschutzgruppen zusammen, um sicherzustellen, dass erstens die Auswirkungen auf die Umwelt nicht nur minimiert werden, sondern das ökologische Profil des Platzes in den meisten Fällen verbessert wird. Zweitens ist es mein Ziel, dass ein Golfplatz – von der Planung über die Auswahl der Gräser und des Bewässerungssystems bis hin zur laufenden Pflege – so effizient wie möglich arbeitet und so viel Wasser wie möglich spart, ohne die Spielbarkeit und Qualität des Golferlebnisses zu beeinträchtigen.

Wie beeinflussen Wasser- und Energieknappheit das Golfplatzdesign?

Wie gesagt: Man passt sich an. Das hat der Golfsport immer getan. Die Technologie der Bewässerungssysteme hat sich verändert. Und auch die verwendeten Gräser haben sich verändert. Wenn ich einen Golfplatz entwerfe, rate ich dem Entwickler, modernste Bewässerungsüberwachungs und -steuerungstechnologie zu verwenden. Niederdruckregner in Kombination mit Wetterdaten und Bodenfeuchtigkeitsmessgeräten ermitteln den geringstmöglichen Wasserbedarf, um einen gesunden Rasen und gute Spielflächen zu erhalten. Meine Philosophie bei der Bewässerungsplanung ist es, Wasser dorthin zu bringen, wo es gebraucht wird, und es dort zu halten, wo es nicht gebraucht wird. Dies geschieht durch eine sorgfältige Platzierung der jeweils passenden Regner und den richtigen Abständen, um Effizienz zu steigern und Verschwendung zu minimieren. Kunden werden ermutigt, zum Wohle des Spiels und des Rasens trockenere, schnelle und feste Platzeigenschaften beizubehalten. Und ich entwerfe Golfplätze, die dieser Philosophie entsprechen.

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Foto: beigestellt.

Auf einem typischen Golfplatz werden weniger als 80 Prozent des gepflegten Rasens bewässert, und es werden ständig Wasserprüfungen durchgeführt, um zu sehen, wo und wie der Wasserverbrauch reduziert oder effizienter gestaltet werden kann. Und wie ich bereits sagte, entwickeln sich die auf Golfplätzen verwendeten Gräser ständig weiter. Die Verwendung von Zoysia- und Paspalum-Gräsern, die einen hohen Salzgehalt des Wassers besser vertragen, verringert den Bewässerungsbedarf der Trinkwasserversorgung. Die besten Gräser, die heute verfügbar sind, senken den Wasserbedarf und schaffen dennoch beste Spielbedingungen.

Die Plätze auf der Tour, aber auch die Abschläge der Spieler werden immer länger. Wie geht es weiter?

Ich glaube nicht, dass man den Golfball noch viel weiter schlagen wird. Nun, ja, vielleicht können wir ihn weiter schlagen, aber ich glaube nicht, dass das Spiel als Ganzes das wirklich will. Ich denke nicht, dass wir die Golfplätze immer weiter verlängern können, denn das macht das Spiel letztlich teurer – von den Grundstückskosten über die Bewässerung bis hin zur allgemeinen Instandhaltung; es macht das Spiel für die meisten schwieriger; und es braucht mehr Zeit, um zu spielen. Ich denke, dass es eventuell sogar eine Trendumkehr geben wird. Dann werden viele Golfplätze, die veraltet waren, wieder zur Verfügung stehen und Profis sowie die guten Spieler fordern. Nehmen wir an, Sie haben einen Golfplatz, der bereits 7000 Meter lang ist. Schlagen wir den Ball kürzer, und sei es nur ein wenig, können Sie denselben Platz an einem Tag mit 6500 oder 7000 Metern spielen, am nächsten Tag mit 6800 und am nächsten Tag mit 7200 Metern. Durch kürzere Abschläge wird es mehr Abwechslung geben.

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Foto: Leonard Kamsler/Popperfoto via Getty Images/Getty Images

Ist Kunstrasen ein Thema?

Das glaube ich nicht. Kunstrasen wird dort eingesetzt, wo Wasser ein Problem ist oder nicht zur Verfügung steht. Er wird eine Alternative sein und ist sicherlich besser als Sandgrüns. Was den Freizeitgolfsport betrifft, wird er hier und da zum Einsatz kommen. Aber beim Turniergolf werden wir das wohl nicht sehen.

Wir müssen auch über LIV Golf sprechen. Ist es das, was Golf werden wird?

Das hoffe ich nicht.

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Tom May
Tom May
Chefredakteur & Leitung Branding bei Perfect Eagle

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