Team Europa gewinnt den 44. Ryder Cup in Rom

Das europäische Ryder Cup Team feiert im Marco Simone Golf & Country Club den Heimsieg und bleibt damit auf heimischem Boden seit 1997 ungeschlagen.

Nachdem das Ryder Cup Team Europe, angeführt von Kapitän Luke Donald (ENG), nach zwei Tagen bereits mit 10 1/2 zu 5 1/2 Punkten geführt hatte, wurde es in den Einzelpartien am Sonntag noch einmal spannend. Tommy Fleetwood (ENG) war es schließlich vorbehalten, sein Team mit einem 3&1-Sieg über Rickie Fowler über die Zielllinie zu bringen. Die Titelverteidiger aus den USA zeigten sich in den Einzeln gewohnt stark, verpassten aber dennoch das größte Comeback in der Geschichte des Ryder Cups.

Die Europäer erwischten einen Blitzstart in den 44. Ryder Cup und gewannen am Freitagmorgen alle vier klassischen Vierer. In der Geschichte des Wettbewerbs war dies noch keiner europäischen Mannschaft gelungen. Diesen Vorsprung gab das Heimteam nicht mehr ab, auch wenn die Titelverteidiger es am Finaltag zwischenzeitlich noch einmal spannend machten.
 

Captain Luke Donald erlebte eine wahre „Achterbahn der Gefühle“, als Europa in Rom den Ryder Cup auf dramatische Weise zurückeroberte. Schließlich brauchte Europa am Sonntag auf dem 6.566 Meter langen Par-71-Kurs vier Punkte aus den 12 Einzelspielen, um das Team der Vereinigten Staaten zu schlagen. Tommy Fleetwood gewann schließlich Game 11 und erreichte damit die zum Sieg notwendigen 14½ Punkte. Kurios: Rickie Fowler, nach einer starken Saison das ganze Wochenende über sieglos, schenkte Fleetwood den letzten, rund einen Meter langen Putt – und damit Team Europa den Sieg beim Ryder Cup 2023. Europa bleibt damit seit über 30 Jahren auf heimischem Boden ungeschlagen.

Der erfolgreichste Spieler in Rom war der Weltranglistenzweite Rory McIlroy (NIR), der alle fünf Matches bestritt und dabei vier Punkte holte. Kapitän Luke Donald baute mit dem Triumph seine persönliche Ryder-Cup-Erfolgsbilanz weiter aus. Bei seinen vier Auftritten als Spieler war er ebenso Teil des siegreichen Teams wie bei bei seinen zwei Einsätzen als Vize-Kapitän.

Straka schreibt Geschichte

Mittendrin statt nur dabei: Sepp Straka. Der 30-Jährige gewann heuer bereits zwei PGA-Events und wurde Zweiter bei den British Open. Nun ist er Österreichs erster Ryder-Cup-Sieger. Gleich bei seinem Debüt am Freitag gelang dem gebürtigen Wiener im Foursome mit Shane Lowry gegen Rickie Fowler & Collin Morikawa der Sieg. Am Samstag folgte, wieder mit Lowry, diesmal jedoch gegen Max Homa & Brian Harman, eine Niederlage. Dass er sein letztes Match gegen Justin Thomas verlor, viel freilich nicht mehr ins Gewicht. Zuvor zeigte Straka mit einen sensationellen Schlag und einem Eagle auf der 16 nochmals, weshalb er aktuell zur absoluten Weltelite seines Sports zählt.

Ich bin sehr stolz„, sagte Straka, nachdem er mit seinen Kollegen die goldene Trophäe in Empfang nahm. „Seitdem ich aufgewacht bin, war ich richtig nervös„, gab der Weltranglisten-22. dann auch Einblick in sein Seelenleben. Nach beendeter Runde fiel einiges an Ballast ab. Erstmals zeigte der stets seelenruhige Straka dann auch Emotionen. Auch seine schwangere Frau Paige hatte Tränen in den Augen. Gemeinsam mit Strakas stolzen Eltern und seinem Zwillingsbruder Sam war sie das gesamte Wochenende mit in Rom gewesen und auch die letzte Runde mitgegangen. Die Erlebnisse in dieser Woche würden ihm jedenfalls noch lange in Erinnerung bleiben. „So eine Begeisterung gibt es nur alle zwei Jahre beim Ryder Cup, bei keinem anderen Golfturnier und auch fast bei keinem anderen Sportevent.“

„Unsere Jungs haben durchgehalten, wie ich es erwartet hatte. Die ersten beiden Tage waren für uns der Schlüssel, um unseren Vorsprung auszubauen. Die Amerikaner sind im Einzel so stark, aber wir waren zu zwölft stark. Jeder hat seinen Beitrag geleistet. Ich liebe diese Jungs einfach – man braucht Superstars, die abliefern, und das haben sie getan.“

Luke Donald.

Im Anschluss an das Finale des 44. Ryder Cups in Rom wurde dann noch Europas Justin Rose mit dem Nicklaus-Jacklin Award ausgezeichnet. Während des gesamten Turniers hatte Rose vor einer fesselnden Atmosphäre stets vorbildlichen Charakter und Ausgeglichenheit bewiesen. Gleichzeitig traf er die richtigen Entscheidungen und repräsentierte so am Besten den wahren Geist der Veranstaltung.

Als feste Größe in der Umkleidekabine des europäischen Teams teilte „Rosie“ seine Erfahrung mit dem jungen Team und ging mit gutem Beispiel voran, indem er wichtige Punkte beisteuerte, die das Momentum aufbauten, wenn es darauf ankam. Am ersten Tag etwa lochte er den entscheidenden Putt am 18. Loch, um ein Unentschieden zu sichern. Seine unmittelbare Reaktion bestand darin, sich umzudrehen und seinen Teamkollegen, die neben dem Grün standen, Anerkennung zu zollen – womit er seine Überzeugung unterstrich, dass das Team immer an erster Stelle stehen sollte.

Justin Rose (r) vom Team Europa posiert mit Tony Jacklin nach der Verleihung des Nicklaus-Jacklin Awards an Rose im Anschluss an die Einzelspiele des Ryder Cup 2023 im Marco Simone Golf Club am 01. Oktober 2023 in Rom, Italien. (Foto: Patrick Smith/Getty Images)
Justin Rose (r) vom Team Europa posiert mit Tony Jacklin nach der Verleihung des Nicklaus-Jacklin Awards an Rose im Anschluss an die Einzelspiele des Ryder Cup 2023 im Marco Simone Golf Club am 01. Oktober 2023 in Rom, Italien. (Foto: Patrick Smith/Getty Images)

Europa und Luke haben großartig gespielt und es verdient„, sagte im Anschluss US-Captain Zach Johnson, bevor er die Schuld für die Niederlage auf sich nahm und einräumte, „einige schlechte Entscheidungen“ getroffen zu haben. „Es ist ganz einfach, wir wurden überspielt„, fügte er hinzu. „Wir haben Kampfgeist und Herz gezeigt, es wurde interessant da draußen. Das Spiel wogte hin und her, es hatte Schwung. Ich bin stolz auf meine Jungs.“

Partner BMW

Als Wordwide Partner unterstützte BMW den legendären Wettbewerb mit vollelektrischer Mobilität, mit der Mitglieder der Golf- und Veranstalter-Teams emissionsfrei transportiert wurden. Zudem übertrug BMW in einer Weltpremiere jeden Schlag live in den neuen BMW 7er und in weitere Modelle.
 
Seinen Kunden ermöglichte die BMW Group ein exklusives Ryder-Cup-Erlebnis mit zahlreichen prominenten Gesprächsgästen, darunter den Vizekapitänen José Maria Olazábal (ESP), Francesco Molinari (ITA) und Thomas Bjørn (DEN), dem siegreichen Ryder-Cup-Kapitän von 2010, Colin Montgomerie (SCO), sowie dem ehemaligen Weltklasse-Fußballer Gareth Bale (WAL).

Martin Angerer
Martin Angerer
Martin Angerer ist stv. Chefredakteur bei Perfect Eagle Golf, Head of Digital Media, am liebsten auf Reisen und, quasi nebenbei, Mediziner.

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