Covid-19-Studie: Golf macht gesund & glücklich

Eine Studie des Instituts für Umwelthygiene am Zentrum für Public Health der MedUni Wien untersuchte, wie sich Covid-19-Lockdowns und Quarantäne-Bestimmungen auf das Wohlbefinden der golfenden Bevölkerung auswirken – mit eindeutigem Ergebnis.

Wissenschaft mag mitunter profan erscheinen. Doch so einfach ist es nicht: Gefühle können täuschen, und nicht selten spiegelt die Wahrnehmung des Einzelnen nicht die Wirklichkeit, sondern tatsächlich nur einen kleinen Blickwinkel auf das große Ganze wider. Auch, wenn am Anfang oft eine Idee, ein erstes Gefühl und jahrelange Erfahrung den Anstoß für ein Forschungsprojekt geben, zählt in der Wissenschaft am Ende nur eines: harte Fakten, die lege artis gesammelt und ausgewertet werden.

Nichts anderes passierte im Frühjahr 2021, als sich ein Team vom Zentrum für Public Health der MedUni Wien entschloss, die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf den Golfsport zu untersuchen. Daniela Haluza hat Medizin und angewandte medizinische Wissenschaften studiert und forscht als assoziierte Professorin für Public Health u.a. daran, wie die natürliche Umwelt zu Gesundheit und Wohlbefinden des Menschen beiträgt. David Jungwirth studiert Public Health und arbeitet an der Schnittstelle von Informations- und Kommunikationstechnologien. Martin Angerer ist nicht nur Mediziner, sondern auch Chef vom Dienst bei Perfect Eagle Golf.

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Foto: Unsplash

Angesichts der negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die soziale Teilhabe und die Lebenszufriedenheit verdeutlichen die Erkenntnisse einer aktuellen Studie das Risiko psychosozialer Belastungen während der COVID-19-Pandemie. Die wichtigste Erkenntnis ist die signifikante Reduktion der Lebenszufriedenheit bei Golfer:innen um 24 %. Körperliche Inaktivität aufgrund von Lockdowns und Quarantäne beeinträchtigt also nicht nur die Fitness, sondern lässt auch die Lebenszufriedenheit sinken. 

Der Zugang zu Sportanlagen im Freien kann demnach die negativen Auswirkungen von Lockdowns abmildern. Als Freiluftsport ermöglicht Golf soziale Distanzierung. Wurden wirksame Hygienekonzepte implementiert, ist das Infektionsrisiko vernachlässigbar. Der Golfsport fördert Kraft, Flexibilität, Stressabbau und psychosoziales Wohlbefinden und trägt so zur Erfüllung der WHO-Empfehlungen für körperliche Aktivität bei.

„Aus Perspektive der öffentlichen Gesundheit sollten Entscheidungsträger:innen den Golfsport fördern und während einer Pandemie die Schließung von Golfplätzen vermeiden, um die Bevölkerung aktiv zu halten. Die positiven Aspekte überwiegen die Risiken bei Weitem,“

Martin Angerer, Mediziner, Chef vom Dienst bei Perfect Eagle und Co-Autor dieser Studie.

Das Ziel der Studienautor:innen war es, die Auswirkungen der Pandemie auf die körperliche Aktivität und die Lebenszufriedenheit von Golfspieler:innen zu untersuchen. Mittels Querschnitts-Onlinestudie wurden von März bis Juni 2021 1.115 Golfspieler:innen im deutschen Sprachraum befragt. Mittlerweile wurden die Studienergebnisse im renommierten Journal „Frontiers in Sports and Active Living“ publiziert.

„Dies ist die erste Online-Querschnittsstudie, welche die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die körperliche Aktivität, die Gründe für den Aufenthalt im Freien und die Lebenszufriedenheit einer großen Stichprobe deutschsprachiger Golfer untersucht. Verglichen wurde jeweils die Bewertung vor und während der COVID-19-Pandemie,“ erklärt Daniela Haluza von der Abteilung für Umwelthygiene und Umweltmedizin am Zentrum für Public Health der Medizinischen Universität Wien.

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Foto: Unsplash

In A Nutshell: Wie COVID-19 Golfer beeinflusst

  • Die Lebenszufriedenheit von Golfer:innen sank während der Pandemie um ein Viertel
  • Trainiert wurde in geschlossenen Räumen, zu Hause und mit Online-Anleitung
  • Die Beliebtheit von Bewegung im Freien nahm insgesamt zu
  • Der Zugang zu Golfplätzen kann die negativen psychosozialen und gesundheitlichen Auswirkungen von Lockdowns abmildern

Bewegung ist gesund, besonders in freier Natur

Regelmäßige körperliche Aktivität beugt Krankheiten vor: Die WHO-Leitlinien zu körperlicher Aktivität für Erwachsene empfehlen zumindest 150 bis 300 Minuten pro Woche an moderater bis hochintensiver körperlicher Aktivität, um die psychische Gesundheit, das Immunsystem und die Lebenserwartung positiv zu beeinflussen. Gleichzeitig reduziert ein Aufenthalt in der Natur die körperliche Reaktion auf Stress und verbessert Gesundheit und Wohlbefinden. Aktivitäten im Freien beugen nachweislich Vitamin-D-Mangel, Osteoporose und Kurzsichtigkeit vor.

Der Golfsport ermöglicht soziale Interaktionen und gemeinschaftliche Erlebnisse. Die gut dosierbare Intensität der körperlichen Anstrengung erlaubt es beinahe unabhängig von Alter und Konstitution, Golf zu spielen. Durch die Verbesserung der kardiovaskulären, respiratorischen und metabolischen Gesundheit, der Knochendichte, des Gleichgewichts, der Sturzprävention sowie der Stimmung und des mentalen Wohlbefindens trägt der Golfsport zu einer höheren Lebenszufriedenheit bei. Als Lebenszufriedenheit gilt die subjektive Einschätzung des Einzelnen, ob seine Bedürfnisse, Ziele und Wünsche erfüllt werden.

Originalpublikation:

Jungwirth D, Angerer M and Haluza D (2022). The Impact of COVID-19 on Physical Activity and Life Satisfaction of Golfers: A Cross-Sectional Study in German-Speaking Countries. Front. Sports Act. Living 4:913244. https://doi.org/10.3389/fspor.2022.913244

Martin Angerer
Martin Angerer
Martin Angerer ist stv. Chefredakteur bei Perfect Eagle Golf, Head of Digital Media, am liebsten auf Reisen und, quasi nebenbei, Mediziner.

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