Hoch auf den Klippen der Mittelmeerinsel liegt das Aphrodite Hills Golf Resort. Schon beim ersten Blick merkt man: Der dort ansässige PGA National Cyprus ist ein Platz, der Platz lässt – und zwar reichlich.
Zwischen den Fairways ziehen sich teilweise endlose Wege, die man besser motorisiert zurücklegt. Wer einmal vom zweiten Grün zum dritten Abschlag gefahren ist, versteht sofort, warum ein Cart hier kein Luxus, sondern Pflicht ist. Denn es geht hinunter in eine tiefe Schlucht – und wieder hinauf. Für Mutige: Die schwarzen Championship-Tees zwingen zum Schlag über eben diese Schlucht. Rund 220 Meter „carry“ braucht es, um heil auf die andere Seite zu kommen. Die Profis haben es bei der Cyprus Open 2020 vorgemacht.
Aber zurück zum Layout von Cabell B. Robinson: Immer wieder öffnen sich Blicke aufs Mittelmeer, die einen kurz vom nächsten Schlag ablenken. Die Bunker sind zahlreich, die Fairways aus Bermuda-Gras tadellos gepflegt, und die Schluchten zwingen einen dazu, clever zu denken, bevor man beherzt schwingt. Ach ja: Die Verpflegung im Starterhaus auf der 1/10 ist auch richtig gut.
2020 war zwei Mal die Tour zu Gast
2020 war Aphrodite Hills gleich doppelt Gastgeber auf der European Tour, heute DP World Tour. Zuschauer waren wegen der Pandemie nicht erlaubt, dafür lief das Spektakel im TV. Callum Shinkwin gewann die Cyprus Open im Playoff gegen Kalle Samooja, eine Woche später holte sich Robert MacIntyre den Cyprus Showdown. Für Zypern ein kleiner Meilenstein – plötzlich stand das Resort im Scheinwerferlicht der internationalen Golfwelt.
Dabei war der Kurs schon 2018 von der IAGTO als „Europas Golf-Resort des Jahres“ ausgezeichnet worden. Eröffnet wurde er 2002 nach fünfjähriger Bauzeit. Robinson, bekannt für Plätze wie Finca Cortesin oder La Reserva, hatte mit dem Gelände seine Freude: Zwei Plateaus, getrennt durch eine massive Schlucht, mussten sinnvoll verbunden werden. Herausgekommen ist ein durchaus spektakulärere Kurs, auf dem man allerdings auf den ersten Neun fast immer aufs Cart angewiesen ist, da die Bahnen durcchaus etwas voneinander entfernt liegen.
Das Signature-Hole ist die 7. Ein Par 3 über eine Schlucht. Wer zu kurz bleibt, sieht den Ball im Abgrund verschwinden. Wer zu lang schlägt, bunkert sich ein. Ein Golfloch, das man nicht vergisst.
Golf, Tennis, Padel – und Pools
Die meisten Golfreisenden buchen über ein Paket, oft mit Runden auf Minthis, Eléa und Secret Valley. Auf unserem Trip blieb dafür keine Zeit, aber etwas Abwechslung ist sicher kein Fehler, wenn man länger bleibt. Aphrodite Hills investiert derweil in die Zukunft: Die Bunker werden in den nächsten zwei Jahren komplett erneuert, die Driving Range hat ein Trackman-System, und ein 6-Loch-Kurzplatz ergänzt das Angebot.
Das Resort selbst bietet mehr als Golf: Tennis, Padel, Spa und Familienangebote. Das Hotel mit 290 Zimmern wirkt groß und etwas in die Jahre gekommen, bietet aber viel Platz und – wenn man etwas sucht – auch Ruhe. Kulinarisch hat man die Wahl aus elf Restaurants – von zypriotischer Taverne bis indischer Küche.

Das Perfect Eagle-Fazit:
Aphrodite Hills ist ein Resort für alle, aber sein Herz schlägt eindeutig für Golf (und Tennis). Der Platz bietet spektakuläre Ausblicke, cleveres Design und echte Signature-Momente. Hotel und Restaurants sind solide, die Sportangebote vielfältig – doch am Ende kommt man hierher, um zu spielen.
Übrigens: Im deutschen Winter kostet ein Paket mit 5 Übernachtungen und Frühstück sowie 4 Greenfees (2× Aphrodite Hills, 1× Secret Valley, 1× Elea) in der Hochsaison zwischen 874 und 1073 Euro pro Person. Für Sonne und Golf im sonst eher kalten Europa kein schlechter Deal.
Fotos: ©Aphrodite Hills
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