Winners of the Week: 27. Oktober 2025

Alle Dramen und Triumphe: Die Profi-Golf-Highlights der Woche, kompakt zusammengefasst von Daniel Dillenburg.

PGA Tour: Bank of Utah Championship

Was für ein Durchbruch! Michael Brennan hat mit seinem Sieg bei der Bank of Utah Championship eine der beeindruckendsten Geschichten des Golfjahres 2025 geschrieben. Der 23-jährige US-Amerikaner verwandelte seine Sponsor-Einladung in einen souveränen Sieg mit vier Schlägen Vorsprung und sicherte sich damit nicht nur seinen ersten Titel auf der PGA Tour, sondern zugleich eine zweijährige Spielberechtigung auf der größten Golfbühne der Welt.

Mit einer abschließenden 66er-Runde (−5) auf dem spektakulären Black Desert Resort Course in Ivins, Utah, beendete Brennan das Turnier bei 22 unter Par (262 Schläge) und distanzierte seine Konkurrenz um Längen.

In seiner ersten PGA-Tour-Teilnahme als Profi avancierte Brennan zum ersten Sponsor-Exemption-Sieger seit Nick Dunlap, der im Januar 2024 als Amateur das American Express gewonnen hatte. Der Unterschied: Brennan darf ab sofort regulär auf der PGA Tour starten und genießt alle Privilegien eines Vollmitglieds.

Der Sieg beschert dem ehemaligen Star des Wake-Forest-College nicht nur eine zweijährige Tourkarte, sondern auch Startplätze bei der PGA Championship und dem mit 20 Millionen Dollar dotierten RBC Heritage.

„Es ist ein unglaubliches Gefühl“, sagte Brennan nach seinem Triumph. „Golfturniere zu gewinnen, gehört zu den schönsten Dingen überhaupt. Dahinter steckt so viel harte Arbeit – und ich habe ein großartiges Team, das mich dabei unterstützt.“

„Mein Caddie Jeff Kirkpatrick hat mir im Sommer gesagt, dass wir die Korn Ferry Tour auslassen und direkt auf die PGA Tour gehen sollen.“

Michael Brennan

Brennan ging mit drei Schlägen Vorsprung in die Finalrunde und ließ von Anfang an keinen Zweifel an seiner Siegabsicht. Drei Birdies auf den ersten fünf Löchern vergrößerten den Abstand auf fünf Schläge.

Zwar kam sein härtester Verfolger, Rico Hoey, nach einem Bogey von Brennan an Loch 10 kurzzeitig auf drei Schläge heran, doch der 23-Jährige antwortete eindrucksvoll: Ein 382-Meter-Drive auf der 12. Spielbahn ebnete den Weg zu einem leichten Birdie und auch am kurzen Par-4 der 14 lochte er sicher zur nächsten „Drei“.

Von da an war der Sieg nur noch Formsache. Erst am Schlussloch geriet Brennan in Schwierigkeiten, als sein Ball zwischen Lavafelsen liegen blieb. Nach einem Strafschlag rettete er mit einem Bogey das Ergebnis und seine Vier-Schläge-Führung vor Hoey (67).

Der Erfolg in Utah krönt eine sensationelle Aufstiegssaison. Brennan hatte 2024/25 die PGA Tour Americas dominiert, wo er drei Siege in vier Turnieren feierte und acht Top-10-Ergebnisse in zehn Starts sammelte. Mit dem Gewinn des Fortinet Cups hätte er sich eigentlich eine volle Spielberechtigung für die Korn Ferry Tour gesichert – die er nun dank seines Sieges überspringt.

Mit seinem Triumph rückt Brennan nun in die Top 50 der Weltrangliste vor und hat damit sogar eine Einladung zum Masters 2026 in Reichweite.

Hinter Brennan belegte Rico Hoey mit −18 Rang zwei. Für den US-Amerikaner bedeutete das Ergebnis dennoch einen großen Sprung im FedExCup-Ranking: von Platz 91 auf 61. Damit sicherte er sich seine Tourkarte für 2026.

Die besten deutschsprachigen Spieler im Feld:

T11 Stephan Jäger (GER)


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Ladies European Tour: Wistron Ladies Open

Golflegende Yani Tseng hat es wieder geschafft: Die ehemalige Weltranglistenerste feierte bei der Wistron Ladies Open ihren siebten Titel auf der Ladies European Tour (LET) – ausgerechnet auf heimischem Boden im Sunrise Golf & Country Club. Mit einem Gesamtergebnis von −14 setzte sich die 35-Jährige in einem auf 36 Löcher verkürzten Turnier gegen starke Konkurrenz durch und sorgte für eine der emotionalsten Szenen des Jahres.

„Ich habe so lange auf diese Trophäe gewartet”, sagte Tseng sichtlich bewegt. „Diesen Sieg in meinem Heimatland, vor meiner Familie und meinen Freunden, zu feiern, ist einfach unglaublich. Es zeigt, dass man niemals aufhören sollte, an seine Träume zu glauben.“

Das Turnier in Taoyuan war geprägt von wechselhaftem Wetter: Wind, Regen und Nebel machten den Spielerinnen das Leben schwer und zwangen die Organisatoren, die Veranstaltung auf zwei Runden ohne Cut zu verkürzen.

Tseng startete am Sonntag gemeinsam mit der Thailänderin Nook Sukapan in Führung, musste jedoch zunächst noch vier Löcher der ersten Runde beenden, bevor sie direkt zur Finalrunde antrat. Dort spielte sie wie entfesselt. Fünf Birdies in Serie und insgesamt acht Birdies auf den letzten 18 Löchern brachten ihr einen souveränen Sieg und das lang ersehnte Comeback nach einer langen Durststrecke.

Ihr letzter Erfolg datierte aus dem Jahr 2014 (Taifong Ladies Open), nun wurde dieses elf Jahre alte Kapitel endlich geschlossen.

Die frühere Weltklassegolferin, die bereits fünf Major-Titel gewonnen hat, zeigte sich nach ihrem Erfolg emotional und dankbar: „Es ist so lange her, dass ich dieses Gefühl erleben durfte. Ich bin meinen Fans, Freunden und meiner Familie unglaublich dankbar – ihre Unterstützung auf dem Platz hat mir in den letzten Tagen so viel Selbstvertrauen gegeben.“

Als der Vorsprung zwischenzeitlich auf nur einen Schlag schrumpfte, blieb sie ruhig und sagte sich: „Ich muss im Moment bleiben und mich nur auf den nächsten Schlag konzentrieren. Es waren noch neun Löcher zu spielen – also einfach tief durchatmen und weitermachen.“

Besonderes Lob sprach Tseng ihrem Caddie Hanna Chen aus, die selbst auf der Taiwan LPGA Tour spielt. „Ohne sie hätte ich das nicht geschafft. Sie hat mir vor allem auf den Grüns enorm geholfen, besonders, als es dunkel wurde.“

Nach der Wistron Ladies Open legt die Ladies European Tour eine einwöchige Pause ein, bevor es vom 6. bis 8. November zur Aramco China Championship im berühmten Mission Hills Resort (World Cup Course) nach Shenzhen geht. Dort wird der Kampf um die LET Order of Merit weitergehen, angeführt von Shannon Tan mit 2.368 Punkten vor Mimi Rhodes mit 2.129 Punkten und Casandra Alexander mit 1.742 Punkten.

Die besten deutschsprachigen Spielerinnen im Feld:

T8 Chiara Tamburlini (SUI)
T21 Emma Spitz (AUT)

DP World Tour: Genesis Championship

Auch der südkoreanische Lokalmatador Junghwan Lee feierte einen Heimsieg: Mit einer brillanten Finalrunde von 64 Schlägen (−7) sicherte sich der 34-Jährige seinen ersten Titel auf der DP World Tour bei der Genesis Championship im Woo Jeong Hills Country Club – und das mit einem spektakulären Comeback vor heimischem Publikum.

Lee startete am Sonntag mit vier Schlägen Rückstand auf die Führenden, den Schweden Mikael Lindberg und den Spanier Nacho Elvira. Nach einem frühen Bogey an Loch 2 schien seine Titelchance zunächst zu schwinden, doch dann begann eine der eindrucksvollsten Aufholjagden der Saison.

Von Loch 3 bis 7 spielte Lee fünf Birdies in Folge und zündete damit den Turbo. Er katapultierte sich blitzartig in die Spitzengruppe. Weitere Schlaggewinne an der 10, 14 und 18 rundeten seine überragende Finalrunde ab, die die niedrigste des gesamten Turniers war.

Mit einem Gesamtscore von −11 (273 Schläge) setzte Lee die Bestmarke im Clubhaus. Der bis dahin führende Nacho Elvira konnte das Tempo nicht halten. Bogeys an den letzten beiden Löchern ließen den Spanier auf −8 zurückfallen und bescherten Lee einen Sieg mit drei Schlägen Vorsprung.

„Ich fühle mich, als würde ich träumen. Ich kann kaum glauben, dass ich gewonnen habe“, sagte Lee nach seinem Triumph. „Auf der 12 hatte ich einen Fehlschlag vom Tee und dachte, das war’s. Aber ich konnte den Ball retten und ab da hatte ich das Gefühl, dass sich das Blatt wendet. Ich bin einfach nur dankbar für diese Chance.“

Lee war als Außenseiter in den Finaltag gegangen, doch seine Nervenstärke bei schwierigen Wetterbedingungen machte den Unterschied. Selbst der einsetzende Regen auf den Back Nine konnte seinen Rhythmus nicht stören.

Der Sieg ist nicht nur sportlich ein Meilenstein, sondern auch karriereentscheidend: Mit dem Erfolg erhält Lee die volle Mitgliedschaft auf der DP World Tour und qualifiziert sich direkt für das Play-off-Auftaktturnier, die Abu Dhabi HSBC Championship im kommenden Monat.

„Ich habe so hart gearbeitet, um es auf die DP World Tour zu schaffen”, so Lee weiter. „Oft war ich ganz nah dran, aber es hat nie ganz gereicht. Dass ich nun dieses große Ziel erreicht habe, macht mich unglaublich stolz.“

Die besten deutschsprachigen Spieler im Feld:

T21 Joel Girrbach (SUI)

PGA Tour Champions: Simmons Bank Championship

Der Neuseeländer Steven Alker hat einmal mehr seine Ausnahmestellung auf der PGA Tour Champions unter Beweis gestellt. Der 54-Jährige feierte bei der Simmons Bank Championship einen dominanten „Wire-to-Wire”-Sieg – seinen zehnten Karrieretitel auf der Tour – und stellte dabei mehrere Rekorde auf.

Mit Runden von 61, 66 und 69 Schlägen (Gesamt: −20/196) gewann Alker mit sieben Schlägen Vorsprung und sicherte sich nach 2021 bereits seinen zweiten Titel bei diesem Turnier.

Bereits am Freitag legte Alker den Grundstein für seinen Triumph, als er mit einer 11-unter-61 nicht nur den Platzrekord im Pleasant Valley Country Club aufstellte, sondern auch den niedrigsten Rundenscore der gesamten Saison 2025 der PGA Tour Champions erzielte.

Sein Start war so dominant, dass er bereits nach der ersten Runde mit fünf Schlägen Vorsprung führte – der größte 18-Loch-Vorsprung in der Geschichte der Tour (zum siebten Mal eingestellt).

Nach zwei Tagen lag er bei −17 (127 Schläge) und brach damit den bisherigen 36-Loch-Turnierrekord von Rocco Mediate aus dem Jahr 2013 in Boca Raton. Selbst eine wetterbedingte Verzögerung von einer Stunde wegen Nebels am Finaltag konnte seinen Rhythmus nicht stören.

Am Sonntag zeigte Alker eine kontrollierte Abschlussrunde (69, −3), die an Loch 10 (Par 5) mit einem spektakulären Hole-out-Eagle gekrönt wurde. Mit diesem Schlag baute er seine Führung weiter aus und ließ der Konkurrenz keine Chance.

Mit insgesamt −20 übertraf er den bisherigen 54-Loch-Rekord des Turniers (−19), der von Bernhard Langer (2019) und Padraig Harrington (2023) gehalten wurde.

„Ich wollte das Momentum aus den ersten beiden Tagen mitnehmen und mein Spiel einfach weiter durchziehen”, sagte Alker. „Das Eagle auf der 10 war ein Bonus, aber insgesamt war es einfach eine dieser Wochen, in denen alles funktioniert.“

Der Sieg bringt Alker nicht nur seinen zweiten Saisontitel 2025 nach dem Erfolg bei der Cologuard Classic ein, sondern auch die Führung in der Wertung des Charles Schwab Cup.

Er kletterte von Rang 4 auf Platz 1 und überholte damit Miguel Ángel Jiménez. Damit ist Alker nun auf dem besten Weg, nach 2022 und 2024 zum dritten Mal in vier Jahren den Charles Schwab Cup zu gewinnen.

Weitere Turniere:

Asian Tour: International Series Philippines
Sta Elena Golf Club, Philippinen, 23. bis 26. Oktober

Sieger: Miguel Tabuena (PHI)

T9 Maximilian Rottluff (GER)

Legends Tour: Senior Italian Open
San Domenico Golf, Italien, 23. bis 25. Oktober

Sieger: Andrew Marshall (ENG)

T12 Markus Brier

Sunshine Tour: Blu Label Unlimited Challenge
Gary Player Country Club, Südafrika, 22. bis 25. Oktober

Sieger: Hennie du Plessis (RSA)

T29 Allen John (GER)

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