Winners of the Week: 13. Oktober 2025

Alle Dramen und Triumphe: Die Profi-Golf-Highlights der Woche, kompakt zusammengefasst von Daniel Dillenburg.

PGA Tour: Baycurrent Classic

Was für ein Comeback! Nach Monaten voller Zweifel und Verletzungspausen meldet sich Xander Schauffele eindrucksvoll auf der großen Bühne zurück. Der US-Amerikaner gewann am Sonntag die Baycurrent Classic in Japan mit einer brillanten Schlussrunde von 64 Schlägen (7 unter Par) und einem Gesamtscore von 19 Schlägen unter Par – nur einen Schlag vor dem ebenfalls überragend spielenden Max Greyserman.

Es ist Schauffeles zehnter Titel auf der PGA Tour. Diesen Meilenstein haben vor ihm nur 118 Spieler erreicht. Mit dem Sieg kletterte der 30-Jährige außerdem auf Rang drei der Weltrangliste.

Japan ist für Xander Schauffele mehr als nur ein Austragungsort – es ist ein Stück Heimat. Der gebürtige Kalifornier hat japanische Großeltern, die er seit seiner Kindheit regelmäßig im Land der aufgehenden Sonne besucht. Diese Woche waren sie – im Alter von 91 und 81 Jahren – sogar vor Ort, um live mitzuerleben, wie ihr Enkel die Trophäe in den Himmel hob.

Der Sieg in Japan ist auch emotionaler Ausdruck seiner Rückkehr zur Bestform nach einem schwierigen Jahr, das von Verletzungen, Zwangspausen und einer verpassten Teilnahme an der Tour Championship geprägt war.

Schauffele startete stark in die Finalrunde: Drei Birdies auf den ersten sechs Löchern legten den Grundstein. Nach einem Bogey an der 7 konterte er sofort mit einem Birdie auf der achten Bahn. Auf den Back Nine entwickelte sich ein hochklassiges Duell mit Max Greyserman, der Schauffele mit konstant starkem Spiel immer wieder unter Druck setzte. Beide lieferten sich einen Schlagabtausch auf Weltklasseniveau – Birdie um Birdie.

„Ich habe mich schon als Kind in dieses Land verliebt. Hier zu gewinnen, wo meine Familie herkommt, ist etwas ganz Besonderes.“

Xander Schauffele

Die Schlussphase war entscheidend: Greyserman verpasste auf den Bahnen 15 und 16 jeweils knappe Birdieputts und kam auf der 18 mit einem Annäherungsschlag, der nur wenige Zentimeter vom Loch entfernt liegenblieb, dem Playoff so nah wie möglich. Schauffele blieb jedoch eiskalt und lochte mit zwei Putts zum Par auf der 18 ein. Damit war der Sieg perfekt.

„Es war ein sehr seltsamer Tag – Sonne, Wind, Regen, Windstille – alles in einer Runde“, sagte Schauffele. „Aber mein Caddie Austin Kaiser und ich haben einen kühlen Kopf bewahrt. Ich war nervös, keine Frage. Es ist über ein Jahr her, dass ich überhaupt wieder um den Sieg gespielt habe.“

Auch wenn das US-Team beim Ryder Cup in New York knapp unterlag, schöpfte Schauffele dort neues Selbstvertrauen – vor allem durch seinen klaren 4&3-Sieg über Jon Rahm am Sonntag in den Einzeln. „Ich habe dort einige Schläge unter extremem Druck getroffen“, erklärte er. „Das hat mir gezeigt, dass ich immer noch die Schläge habe, wenn es zählt.“

Diese mentale Stärke war in Japan spürbar. Die Rückkehr in die Siegerliste bedeutet für ihn nicht nur sportliche Erlösung, sondern auch einen ganz neuen Blick auf das Leben, denn Schauffele ist mittlerweile Vater eines kleinen Sohnes.

„Jetzt ist alles anders“, sagte er. „Ich spiele nicht mehr nur für mich. Ich spiele für meine Familie, für meinen Sohn Victor. Ich kann es kaum erwarten, ihn und meine Frau Maya zu sehen und ihn bald nach Japan zu bringen.“

Die besten deutschsprachigen Spieler im Feld:

T46 Matti Schmid (GER)


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LPGA Tour: Buick LPGA Shanghai

Was für ein Finale in Shanghai! Die thailändische Weltranglistenerste Atthaya „Jeeno“ Thitikul hat das Buick LPGA Shanghai nach einem atemberaubenden Comeback und einem nervenaufreibenden Fünf-Loch-Play-off gegen die Japanerin Minami Katsu gewonnen. Mit einer brillanten Schlussrunde von 63 Schlägen (9 unter Par) und einem Gesamtergebnis von 24 unter Par (264) drehte Thitikul einen Rückstand von vier Schlägen in den letzten fünf Löchern in einen der spektakulärsten Siege der LPGA-Saison 2025.

Am Sonntag sah alles nach einem klaren Sieg für Katsu aus. Die Japanerin startete mit zwei Schlägen Vorsprung und baute ihre Führung auf den Back Nine bis zur 13. Bahn auf vier Schläge aus. Doch dann begann Thitikuls Meisterstück. Mit Birdies auf den Löchern 14, 15 und 16 arbeitete sich die 22-Jährige heran und setzte auf dem Par 5 der 17. Bahn mit einem Eagle das große Ausrufezeichen. Dabei tänzelte der Ball über die ondulierte Grünoberfläche des Qizhong Garden Golf Clubs und rollte ins Loch.

„Ich wusste, dass ich etwas Besonderes brauchte, um noch eine Chance zu haben”, sagte Thitikul. „Als der Ball auf der 17 reinging, wusste ich: Jetzt ist alles möglich.“ Katsu konterte mit einem Birdie auf derselben Bahn, verpasste aber auf der 18 einen kurzen Putt zur Entscheidung, sodass es ins Play-off ging.

Auf den ersten vier Extra-Löchern (abwechselnd Bahn 18 und Bahn 10) neutralisierten sich die beiden Kontrahentinnen mit Pars. Katsu hatte zwei Birdie-Chancen, um das Spiel zu entscheiden, doch beide Male verfehlte sie das Loch nur um Millimeter.

Auf dem fünften Playoff-Loch fiel schließlich die Entscheidung: Thitikul spielte ein präzises Eisen und platzierte den Ball einen Meter neben der Fahne. Katsu blieb mit ihrem Annäherungsschlag zu kurz und ihr Birdie-Chip rollte knapp vorbei. Mit einem sicheren Putt zum Birdie machte Jeeno Thitikul schließlich alles klar und sicherte sich ihren zweiten Saisonsieg. Der Triumph in Shanghai hat für Thitikul eine besondere Bedeutung. Erst vor wenigen Wochen hatte sie bei der Kroger Queen City Championship durch einen Vierputt auf dem Schlussloch einen sicher geglaubten Sieg verschenkt.

„Was in Cincinnati passiert ist, war schwer zu verkraften“, gab sie offen zu. „Aber ich wollte zeigen, dass ich daraus lernen kann. Heute habe ich mir selbst bewiesen, dass ich zurückschlagen kann.“

Mit dem Sieg in China ist Thitikul die erste zweifache Gewinnerin der LPGA-Saison 2025 – nach ihrem Erfolg bei der Mizuho Americas Open im Mai. Fast zwei Jahre nach ihrer dramatischen Niederlage im Neun-Loch-Playoff gegen Céline Boutier in Malaysia hatte sie dieses Mal das bessere Ende für sich.

Die besten deutschsprachigen Spielerinnen im Feld:

T36 Esther Henseleit (GER)

HotelPlanner Tour: Hainan Open

Der Italiener Renato Paratore feierte seine Rückkehr auf die DP World Tour mit einem spektakulären Triumph bei der Hainan Open. Mit einem Birdie auf der Schlussbahn und einem nervenstarken Auftritt im Play-off gegen den Österreicher Maximilian Steinlechner sicherte sich der 27-Jährige seinen dritten Saisonsieg und damit den automatischen Aufstieg zurück auf Europas Elitegolf-Tour.

Der Finaltag im Sanya Luhuitou Golf Club auf der tropischen Insel Hainan hatte alles, was ein Golfkrimi braucht: Führungswechsel, Drucksituationen und ein dramatisches Finish.

Paratore startete mit drei Schlägen Rückstand auf den Niederländer Lars van Meijel in die Schlussrunde, zeigte aber von Beginn an, dass er an diesem Tag nichts anbrennen lassen wollte. Mit sechs Birdies, einem Eagle und zwei Bogeys spielte der Römer eine beeindruckende 66er-Runde (-6) und brachte sich so in Position für den großen Coup.

Besonders das Eagle an der 13 brachte ihn in Schlagdistanz zur Spitze, doch ein Bogey auf der 17 verschärfte die Ausgangslage vor dem letzten Loch noch einmal. Doch Paratore bewies Nervenstärke und lochte auf der 18 einen Birdie-Putt aus rund acht Metern, um mit Steinlechner gleichzuziehen.

„Ich wusste, dass es eng war“, sagte Paratore nach dem Sieg. „Nach dem Bogey auf der 17 war ich nicht glücklich, aber ich hatte das Gefühl, dass ich gut putte. Und dann diesen Putt auf der 18 zu lochen – das war einfach unglaublich.“ Das Stechen begann so dramatisch, wie die reguläre Runde geendet hatte. Während Steinlechner auf dem ersten Extraloch früh in Schwierigkeiten geriet, blieb Paratore ruhig, spielte ein sicheres Par und machte damit den Sieg perfekt.

„Es war ein fantastischer Tag“, so der Italiener weiter. „Dieser dritte Saisonsieg bedeutet mir unglaublich viel. Der Putt auf der 18 – das war pure Emotion. So möchte man ein Turnier gewinnen.“ Der Erfolg in Hainan bedeutet nicht nur den dritten Saisonsieg, sondern auch den direkten Wiederaufstieg auf die DP World Tour – und das bereits im ersten Jahr nach dem Abstieg.

Durch den Sieg klettert Paratore auf Platz drei der „Road to Mallorca”, der Gesamtwertung der HotelPlanner Tour. Vor ihm liegen nur noch David Law aus Schottland und JC Ritchie aus Südafrika. Zwei Turniere vor Saisonende hat Paratore nun die große Chance, sich auch den Gesamtsieg zu sichern. „Das Ziel ist klar: Ich will als Nummer eins abschließen“, erklärte Paratore entschlossen. „Nach heute bin ich den beiden Jungs vorne nähergekommen – jetzt will ich ganz nach oben.“

Steinlechner verbesserte sich mit dem zweiten Rang auf Platz vier der „Road to Mallorca“ und darf sich damit ebenfalls Hoffnungen auf den Gesamtsieg machen.

Nun zieht die HotelPlanner Tour weiter nach Hangzhou, wo vom 16. bis 19. Oktober die Hangzhou Open im Westlake International Golf and Country Club ausgetragen wird – das zweite Turnier des China-Doppels und die vorletzte Station vor dem großen Saisonfinale auf Mallorca.

Die besten deutschsprachigen Spieler im Feld:

2 Maximilian Steinlechner (AUT)
T4 Jan Schneider (GER)

PGA Tour Champions: SAS Championship

Mit einer starken Schlussphase hat sich der Deutsche Alex Cejka bei der SAS Championship in Cary, North Carolina, seinen vierten Titel auf der PGA Tour Champions und zugleich seinen ersten Sieg in einem Dreirunden-Turnier auf der Seniorentour gesichert. Mit einer 71 (1 unter Par) am Sonntag beendete der 54-Jährige das Turnier im Prestonwood Country Club mit insgesamt 9 unter Par (207 Schläge) und sicherte sich damit einen Vorsprung von drei Schlägen vor dem Südafrikaner Ernie Els. Für seinen Sieg erhielt Cejka ein Preisgeld von 315.000 US-Dollar.

Der Finaltag war geprägt von windigem und regnerischem Wetter, das vielen Spielern zusetzte. Cejka, der mit einer komfortablen Drei-Schläge-Führung in die Schlussrunde gestartet war, erwischte zunächst keinen idealen Start. Bogeys an den Löchern 4, 12 und 15 brachten ihn zeitweise über Par, bevor er mit Birdies auf der 6 und 13 wieder den Anschluss fand. Doch der entscheidende Moment kam zum Ende der Runde: Zwei Birdies auf den letzten beiden Löchern bescherten Cejka den Sieg und einen emotionalen Triumph – nur zwei Jahre nach seinem letzten Titel bei der Senior Open Championship 2023, die ebenfalls unter schwierigen Wetterbedingungen stattgefunden hatte.

„Es war tough da draußen – der Platz war schwer, das Wetter war windig und regnerisch“, sagte Cejka.„Vielleicht fokussiere ich mich unter solchen Bedingungen besser. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich bin einfach nur froh, dass der Tag vorbei ist.“

Der Erfolg hatte für Cejka auch eine persönliche Bedeutung: Im Finalflight spielte er an der Seite seines langjährigen Idols Bernhard Langer, der als Zweitplatzierter in den Schlusstag gestartet war. Mit einer 75 (+3) kam Langer ins Clubhaus und fiel damit auf den geteilten siebten Platz (2 unter Par) zurück. Dennoch zeigte sich der 66-Jährige als fairer Sportsmann und gratulierte seinem Landsmann während der Runde.

„Ich war wirklich ein bisschen emotional“, sagte Cejka. „Es ist das erste Dreirunden-Turnier, das ich gewonnen habe. Und dann auch noch zusammen mit Bernhard, den ich seit über 30 Jahren bewundere. Das bedeutet mir unglaublich viel.“

Ernie Els erzielte am Sonntag mit einer 68 (-4) die beste Runde des Tages und arbeitete sich damit auf den zweiten Platz vor. Der Südafrikaner notierte Birdies auf den Löchern 4, 8, 10, 12 und 17 bei nur einem Bogey auf der 15. Lediglich vier Spieler im gesamten Feld blieben in der Finalrunde unter 70 Schlägen, was die herausfordernden Bedingungen auf dem Par-72-Kurs von Prestonwood belegt.

Weitere Turniere:

Ladies European Tour: Hero Women’s Indian Open
DLF Golf & Country Club, Indien, 9. bis 12. Oktober

Siegerin: Shannon Tan (SIN)

8 Leonie Harm (GER)
T10 Verena Gimmy (GER)

DP World Tour: Open de Espana
Club de Campo Villa de Madrid, Spanien, 9. bis 12. Oktober

Sieger: Marco Penge (ENG)

3 Joel Girrbach (SUI)
T16 Bernd Wiesberger (AUT)

Sunshine Tour: Limpopo Championship
Euphoria Golf & Lifestyle Estate, Südafrika, 9. bis 12. Oktober

Sieger: Pieter Moolman (RSA)

CUT Allen John (GER)

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