Winners of the Week: 22. September 2025

Alle Dramen und Triumphe: Die Profi-Golf-Highlights der Woche, kompakt zusammengefasst von Daniel Dillenburg.

Ladies European Tour: La Sella Open

Die Golfwelt hat ein neues Supertalent: Die Kanadierin Anna Huang hat bei der La Sella Open in Spanien mit gerade einmal 16 Jahren, 10 Monaten und 22 Tagen ihren ersten Sieg auf der Ladies European Tour (LET) gefeiert. Mit einer dominanten Vorstellung von der ersten bis zur letzten Runde gewann die Jugendliche überlegen mit 20 Schlägen unter Par und sieben Schlägen Vorsprung.

Huang sicherte sich mit Runden von 64, 66, 69 und 69 ein „Wire-to-Wire“-Victory und ist damit die jüngste LET-Siegerin des Jahres 2025. Sie ist außerdem erst die zweite Kanadierin nach Brooke Henderson, die ein LET-Turnier gewinnen konnte – wenn auch ihr Triumph bei der Evian Championship 2022 ein Major war. „Ehrlich gesagt, ich bin total geschockt! Ich kann es nicht glauben“, sagte Huang nach ihrem historischen Erfolg. „Ich habe versucht, im Moment zu bleiben und einfach Schlag für Schlag zu spielen. Ich wusste, dass mein Gameplan funktioniert, und habe daran festgehalten.“

Am Finaltag eröffnete die 16-Jährige mit Birdies auf den Löchern 3 und 9. Zwar musste sie Bogeys auf der 13 und 15 hinnehmen, konterte aber sofort mit Birdies auf der 14, 16 und schließlich am Schlussloch. Mit einer 69 (-3) machte sie den Sieg perfekt – begleitet von ihrem Vater Alex als Caddie. „Es ist etwas ganz Besonderes, dass er dabei ist. Er hat immer für mich gecaddiet. Dass ich mit 16 schon ein Profi-Turnier gewinne, ist verrückt. Ich bin so stolz und freue mich schon darauf, all die Nachrichten von Freunden zu beantworten“, erklärte sie strahlend.

„Ich war wirklich auf die Gegenwart und den Moment konzentriert, daher haben mich die Punktestände nicht wirklich abgelenkt.“

Anna Huang

Huang hat eine umso bemerkenswertere Leistung erbracht, da sie zu Saisonbeginn nicht einmal eine volle LET-Karte besaß. „Bei manchen Turnieren war ich nur Reserve und jetzt halte ich die Trophäe in den Händen. Das ist einfach irre.“ Mit dem Sieg kletterte sie in der Order of Merit von Rang 50 auf Platz 22 und erhielt einen Siegerscheck über 150.000 Euro.

Hinter der Kanadierin landete die Französin Nastasia Nadaud mit einem Ergebnis von -13 nach einer 73 (+1) auf dem zweiten Platz – ihr bestes Resultat auf der LET. Den dritten Rang sicherte sich die Australierin Maddison Hinson-Tolchard mit einem Karriere-Bestresultat von -12. „Ein ganzes Jahr Arbeit steckt in diesem Ergebnis“, sagte die Rookie begeistert.

Für Huang ist der Sieg nicht nur der Beginn einer vielversprechenden Karriere, sondern auch ein emotionaler Meilenstein. „Am Anfang des Jahres hätte ich das nie für möglich gehalten. Jetzt weiß ich, dass alles möglich ist”, sagte die jüngste Siegerin der Tour-Saison.

Die LET setzt ihre Saison kommende Woche bei der Lacoste Ladies Open de France (25.–27. September) im Golf Barrière fort.

Die besten deutschsprachigen Spielerinnen im Feld:

6 Chiara Tamburlini (SUI)
T15 Patricia-Isabel Schmidt (GER)


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DP World Tour: FedEx Open de France

Nach sieben Jahren ohne Sieg hat Michael Kim endlich wieder einen Pokal in den Händen gehalten – und das auf dramatische Weise. Der 31-jährige Amerikaner gewann die FedEx Open de France mit einem Schlag Vorsprung. Am 18. Loch lochte er einen nervenstarken Par-Putt aus gut fünf Metern und machte damit seinen ersten Titelgewinn auf der DP World Tour perfekt.

Kim spielte am Sonntag die Runde seines Lebens: Mit Birdies auf den Löchern 16 und 17 übernahm er spät die alleinige Führung, ehe er am Schlussloch nach einem Ausflug in den Bunker alles riskieren musste. Mit einem präzisen Sandschlag und einem eiskalten Putt rettete er das Par – und damit den Sieg. „Es fühlt sich unglaublich an. Seit meinem Triumph bei der John Deere Classic 2018 habe ich auf diesen Moment gewartet. Dass es jetzt ausgerechnet hier in Frankreich passiert, macht es noch spezieller”, sagte Kim nach der Siegerehrung.

Das französische Publikum hoffte bis zuletzt auf ein Play-off mit Lokalmatador Jeong-Weon Ko, der mit einer brillanten 65er-Runde inklusive zweier Eagles früh im Clubhaus bei −15 das Ziel gesetzt hatte. Doch Kim verhinderte die Verlängerung und zerstörte damit die Hoffnungen auf einen Heimsieg. Ko teilte sich schließlich mit dem Australier Elvis Smylie, ebenfalls bei -15, den zweiten Platz.

Die Co-Leader der dritten Runde, Min Woo Lee und Brooks Koepka, konnten am Sonntag nicht mehr zulegen. Vor allem der fünffache Major-Sieger Koepka kämpfte, blieb mit -14 aber als Vierter knapp im Hintertreffen.

Kim startete den Finaltag einen Schlag hinter der Spitze, nutzte die perfekten Bedingungen im Golf de Saint-Nom-La-Bretèche jedoch konsequent aus. Ein Zwölf-Meter-Putt zum Birdie an der 2 brachte ihn früh nach vorne, weitere Birdies auf der 7 und 9 bescherten ihm eine 33er Front Nine. Auf den Back Nine hielt er sich mit fünf Pars stabil, ehe er an der 16 das Birdie für den geteilten ersten Platz notierte und an der 17 mit einem gelochten Zwei-Meter-Putt sogar die alleinige Führung übernahm.

Am Ende stand eine fehlerfreie 65 (-6) auf der Scorekarte – genug, um den ersten internationalen Titel seit mehr als sieben Jahren einzufahren. „Das ist wie das perfekte Sahnehäubchen auf ein ohnehin starkes Jahr auf der PGA Tour”, so Kim, der für den Sieg knapp 470.000 Euro erhielt. „Ich hoffe, dass dieser Erfolg der Startschuss für noch viele weitere wird.“

Die besten deutschsprachigen Spieler im Feld:

T17 Marcel Schneider (GER) & Freddy Schott (GER)

LPGA Tour: Walmart NW Arkansas Championship

Heftige Regenfälle mit mehr als acht Zentimetern Niederschlag in der Nacht haben die Walmart NW Arkansas Championship lahmgelegt. Nach eingehender Begutachtung des Platzes und Rücksprache mit Meteorologen sowie dem Superintendenten kamen die Verantwortlichen der LPGA Tour zu dem Schluss, dass der Golfplatz unbespielbar ist. Da die Wetterprognosen für den Rest des Sonntags sowie für Montag und Dienstag ebenfalls keine Besserung erwarten ließen, war schnell klar, dass die erforderlichen 36 Löcher für ein offizielles Turnierergebnis nicht mehr absolviert werden können.

Die Konsequenz: Das Turnier wurde nach nur einer Runde abgebrochen. Lediglich die Ergebnisse der ersten 18 Löcher vom Freitag finden Berücksichtigung, allerdings ohne Wertung für das Saisonranking. CME-Punkte werden nicht vergeben, das Event gilt somit offiziell als inoffiziell.

Trotz der schwierigen Umstände gab es ein starkes Signal der Partner: Walmart und P&G kündigten an, mehr als das vorgeschriebene Minimum auszuschütten und dafür zu sorgen, dass alle Spielerinnen unabhängig von ihrer Platzierung entschädigt werden. Auch der langjährige Turnierveranstalter Outlyr steht hinter dieser Entscheidung. „Wir danken Walmart, P&G und Outlyr für ihre unerschütterliche Unterstützung seit 19 Jahren hier in Northwest Arkansas. Umso mehr freuen wir uns nun auf die 20. Jubiläumsausgabe im Jahr 2026”, hieß es seitens der LPGA.

Die Preisgeldverteilung wurde wie folgt festgelegt:

  • Insgesamt werden 2 Millionen US-Dollar ausbezahlt, was deutlich mehr als die laut Reglement vorgeschriebenen 50 Prozent ist.
  • 1,5 Millionen US-Dollar (die Hälfte des ursprünglichen Preisgeldes) fließen nach dem üblichen Schlüssel an die 65 besten Spielerinnen und die schlaggleichen Spielerinnen auf Basis der Ergebnisse nach 18 Löchern vom Freitag.
  • Die übrigen 500.000 US-Dollar werden gleichmäßig auf das gesamte Teilnehmerfeld von 144 Spielerinnen verteilt, sodass jede Golferin 3.500 US-Dollar erhält.

Die besten deutschsprachigen Spielerinnen im Feld:

T45 Esther Henseleit (GER)

HotelPlanner Tour: Italian Challenge Open

Mit einem spektakulären Auftritt bei der Italian Challenge Open im Golf Nazionale hat sich der Südafrikaner JC Ritchie den automatischen Aufstieg auf die DP World Tour gesichert. Mit seinem dritten Saisonsieg – und dem zweiten innerhalb von nur sieben Tagen – setzte er sich souverän durch und erklomm zugleich die Spitze der „Road to Mallorca“-Rankings.

Ritchie lag am Finaltag gemeinsam an der Spitze, doch dann folgte eine Serie, die in Erinnerung bleiben wird: Sieben Birdies auf den ersten sieben Löchern katapultierten ihn an die Spitze des Leaderboards und verschafften ihm zur Halbzeit bereits einen komfortablen Vorsprung von fünf Schlägen. Zwar erlaubte er sich am Ende noch einen Ausrutscher mit einem Triple-Bogey auf der 18, doch auch das konnte seinen Triumph nicht mehr gefährden. Mit insgesamt 20 unter Par gewann er letztlich mit zwei Schlägen Vorsprung auf die beiden Schweden Robin Petersson und Christofer Rahm, die sich Rang zwei teilten.

„Es ist ein Traum, der wahr geworden ist. Das ist das bestmögliche Ergebnis für diese Saison”, jubelte der 31-Jährige. Noch zu Jahresbeginn habe er gar keine klaren Ziele gehabt und ursprünglich nur Starts auf der Sunshine Tour geplant. „Aber dann lief es gleich in Dubai so gut, dass ich wusste: Ich muss dabei bleiben. Und die harte Arbeit hat sich ausgezahlt.“

Ritchie hob besonders seine furiose Anfangsphase hervor: „Ich wusste, dass die ersten beiden Löcher Birdie-Chancen sind. Wenn ich die nutze, kann ich gleich Druck machen. Dass dann auch noch die nächsten fünf so perfekt liefen, war unglaublich. Das waren einige der besten Schläge, die ich je gespielt habe. Und die Putts, die fielen, waren einfach unglaublich.“

Mit seinem siebten Sieg auf der HotelPlanner Tour krönt er ein Jahr, das er selbst als „unerwartet, aber umso schöner“ beschreibt. Nach Erfolgen in Portugal und nun in Italien ist ihm der Aufstieg auf die große Bühne des europäischen Golfsports nicht mehr zu nehmen.

Die besten deutschsprachigen Spieler im Feld:

T25 Lukas Nemecz (AUT)

Weitere Turniere:

PGA Tour Champions: Pure Insurance Championship
Pebble Beach Golf Links, Kalifornien, 19. bis 21. September

Sieger: Doug Barron (USA)

T34 Alex Cejka (GER)

Korn Ferry Tour: Nationwide Childrens Hospital Championship
Ohio State University Golf Club, Ohio, 18. bis 21. September

Sieger: John VanDerLaan (USA)

CUT Jonas Baumgartner (GER)

Epson Tour: Murphy USA El Dorado Shootout
Mystic Creek Golf Club, Arkansas, 19. bis 21. September

Siegerin: Erica Shepherd (USA)

T16 Sophie Hausmann (GER)

LET Access Series: Lavaux Ladies Open
Golf de Lavaux, Schweiz, 17. bis 19. September

Siegerin: Patricie Mackova (CZE)

T3 Anais Maggetti (SUI)
T5 Katharina Mühlbauer (AUT), Johanna Ebner (AUT), Yana Beeli (SUI) & Sophie Witt (GER)

Sunshine Tour: Sunbet Challenge
Umhlali Country Club, Südafrika, 17. bis 19. September

Sieger: Louis Albertse (RSA)

T10 Allen John (GER)

Asian Tour: Yeangder Tournament Players Championship
Linkou International Golf and Country Club, Taiwan, 18. bis 21. September

Sieger: Kazuki Higa (JPN)

T15 Dominic Foos (GER)

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