Alle Dramen und Triumphe: Die Profi-Golf-Highlights der Woche, kompakt zusammengefasst von Daniel Dillenburg.
DP World Tour: Amgen Irish Open
„Irland liebt Rory, Rory liebt Irland“ – so lässt sich der dramatische Abschluss der Amgen Irish Open 2025 treffend zusammenfassen. Rory McIlroy sicherte sich am Sonntag im K Club in Straffan seinen zweiten Titel bei der Irish Open. Neun Jahre nach seinem ersten Erfolg an gleicher Stelle triumphierte er erneut, dieses Mal nach einem nervenaufreibenden Stechen gegen den Schweden Joakim Lagergren.
Bereits in der regulären Finalrunde sorgte McIlroy für ein Highlight: Mit einem spektakulären Eagle-Putt aus neun Metern an Loch 18 rettete er sich ins Play-off. Nach vier Runden hatten sowohl er als auch Lagergren mit −17 abgeschlossen.
Im Stechen behielt McIlroy die Oberhand. Nach Birdies auf den ersten beiden Extralöchern fiel die Entscheidung am dritten Zusatzloch, als Lagergren mit einem Schlag ins Wasser seine Chance auf den Sieg vergab. McIlroy verwandelte sicher sein drittes Birdie in Folge und sicherte sich damit den Titel.
Mit seinem Sieg im K Club holte McIlroy seinen zweiten Erfolg bei der Irish Open nach 2016 und feierte damit einen besonderen Doppel-Erfolg an einem Ort, der für den Nordiren schon lange eine Herzensangelegenheit ist. „Es fühlt sich großartig an. Ich habe hier schon 2016 gewonnen und es ist mir sehr wichtig, das wiederholen zu können“, sagte McIlroy nach seinem Erfolg. Mit dem Sieg in Straffan setzte McIlroy zudem ein weiteres Ausrufezeichen in einer ohnehin schon herausragenden Saison 2025: Nach Erfolgen in Pebble Beach, bei der PLAYERS Championship und beim Masters Tournament feierte er nun bereits seinen vierten Turniersieg des Jahres.
„Das zu erreichen, was ich Anfang des Jahres erreicht habe, und dann nach Hause zu kommen und meine nationale Open zu gewinnen – egal, was im weiteren Verlauf des Jahres noch passiert, das ist ein ziemlich cooles Jahr.“
Rory McIlroy
Für McIlroy war es besonders die Unterstützung der Zuschauer, die seinen Sieg unvergesslich machten: „Die Fans haben die ganze Woche über hinter mir gestanden. Ich bin einfach so glücklich, dass ich diesen Sieg vor ihnen feiern kann.“ Joakim Lagergren musste sich am Ende knapp geschlagen geben, hatte aber bis zum letzten Schlag eine beeindruckende Leistung gezeigt. McIlroy zollte seinem Gegner großen Respekt: „Joakim hat unglaublich gespielt. Er hätte es genauso verdient gehabt, heute zu gewinnen.“
Mit der Trophäe aus Irland im Gepäck richtet McIlroy seinen Fokus nun auf den Ryder Cup 2025 in Bethpage, New York. „Dieser Sieg gibt mir viel Selbstvertrauen für das, was noch kommt“, so der Nordire, der für seinen Sieg ein Preisgeld in Höhe von 873.464 Euro erhielt und seinen Vorsprung im Race-to-Dubai-Ranking ausbaute.
Die besten deutschsprachigen Spieler im Feld:
T26 Jannik de Bruyn (GER) & Bernd Wiesberger (AUT)
Ladies European Tour: Aramco Houston Championship
Die Spanierin Nuria Iturrioz hat die Aramco Houston Championship 2025 gewonnen und damit ihren fünften Titel auf der Ladies European Tour erzielt. Mit einer starken Finalrunde von 68 Schlägen (−4) kam sie insgesamt auf −13 und setzte sich schließlich mit zwei Schlägen Vorsprung gegen ihre Verfolgerinnen durch.
Den Grundstein für ihren Erfolg legte Iturrioz auf den Schlusslöchern. Mit Birdies an den Löchern 14, 15 und 17 übernahm sie die Führung und machte mit einem sicheren Par an Loch 18 schließlich den Sieg perfekt. „Ich habe mich wirklich darauf gefreut, eines dieser PIF-Global-Series-Events zu gewinnen. Es ist etwas ganz Besonderes, das hier in den USA geschafft zu haben. Ich habe lange versucht, auf die LPGA Tour zu kommen – und zu wissen, dass ich auf diesen Plätzen gut spielen kann, fühlt sich großartig an“, erklärte die Siegerin nach der Runde.
Charley Hull (ENG) und Carlota Ciganda (ESP) landeten mit jeweils −11 auf dem geteilten zweiten Platz. Hull spielte am Finaltag eine bogeyfreie 67, während Ciganda, die lange geführt hatte, mit einem Doppel-Bogey an der neunten Bahn entscheidend zurückfiel. Iturrioz betonte anschließend auch die Bedeutung ihres Teams: „Mein Caddie und ich haben das ganze Jahr über hart gearbeitet. Wir waren schon ein paar Mal nah dran – dieser Sieg gehört deshalb auch ihm.“
Für ihren Erfolg erhielt Iturrioz ein Preisgeld von rund 193.000 Euro (226.000 US-Dollar) aus dem Gesamtpreisfonds von 1,5 Millionen US-Dollar. Der Moment des Sieges war auch eine Erfrischung: Nach dem letzten Putt zeigte sich die Spanierin sichtlich erleichtert. Ihre Flightpartnerin Mimi Rhodes schüttete ihr im Jubel eine Wasserflasche über den Kopf. Damit blieb sie nicht die einzige – ein Bild voller Freude und Stolz.
Iturrioz verbesserte sich in der LET Order of Merit auf den 13. Rang.
Die besten deutschsprachigen Spielerinnen im Feld:
T8 Chiara Tamburlini (SUI)
T12 Alexandra Försterling (GER), Emma Spitz (AUT) & Polly Mack (GER)
HotelPlanner Tour: GAC Rosa Challenge Tour
Hugo Townsend (-15) sicherte sich bei der GAC Rosa Challenge der HotelPlanner Tour in Polen auf dramatische Weise seinen ersten Tour-Sieg. Nach einem starken Start mit einem Vorsprung von fünf Schlägen schmolz dieser bis zum zehnten Loch dahin. Doch mit Birdies auf zwei der letzten fünf Löcher fuhr der Schwede am Ende einen Sieg mit zwei Schlägen Vorsprung auf den Deutschen Anton Albers (-13) ein.
Mit diesem Triumph katapultiert sich Townsend auf Platz zehn der Road-to-Mallorca-Rangliste – sein bisher bestes Saisonergebnis. „Ich bin schockiert“, gestand er mit einem Lächeln. „Natürlich bin ich überglücklich, aber es war ein anstrengender, stressiger Tag. Ich spielte großartig auf den ersten fünf Löchern und dachte, das würde ein Spaziergang werden. Doch dann schlug ich zwei schlechte Abschläge und musste wieder ganz von vorne anfangen.“
Sein Konkurrent Tobias Jonsson (-12) machte mächtig Druck. „Ich sah, wie mein guter Freund Tobias Jonsson angreift. Er ist so gut, da wurde ich ganz schön nervös“, so Townsend weiter. Besonders stark war seine Leistung auf den hinteren Bahnen: „Zur Halbzeit meiner Runde war mein Spiel nicht so gut, aber auf den hinteren Neun lochte ich wieder zwei großartige Putts. Irgendetwas liegt mir an den hinteren Neun hier.“
Das Finale verlief turbulent: Ein Doppel-Bogey auf der Sechs und ein Bogey auf der Sieben ließen Townsend zurückfallen, während Jonsson bis zum zehnten Loch gleichzog. Doch Townsend konterte stark: Mit langen Birdie-Putts auf den Löchern 14 und 17 setzte er sich schließlich durch und sicherte sich den ersten Titel auf der Tour.
Der 26-jährige Townsend, Sohn des ehemaligen Ryder-Cup-Spielers Peter Townsend, betonte auch die wichtige Rolle seines Vaters in seinem Erfolg: „Als ich klein war, hat mein Vater mir so viele Dinge beigebracht.“ Nicht nur die Technik, sondern vor allem das Golfdenken und die Praxis. „Er hat mir immer gesagt: Geh auf den Platz und spiel viele Löcher. Er wird jetzt sicher sehr froh sein. Ich habe meine Familie auf dem Weg zum Turnierbüro angerufen – wir haben alle geschrien. Ich kann es kaum erwarten, sie zu sehen.“
Für den Hamburger war es das beste Saisonergebnis und der zweite zweite Platz seiner HotelPlanner-Karriere. Im „Road to Mallorca” verbesserte sich der 26-Jährige auf den 22. Platz und rückte damit den direkten Aufstiegsplätzen (Top 20) näher.
Die besten deutschsprachigen Spieler im Feld:
2 Anton Albers (GER)
T14 Ronan Kleu (SUI) & Maximilian Steinlechner (AUT)
PGA Tour Champions: Stifel Charity Classic
Beim Stifel Charity Classic in St. Louis hat Thomas Bjørn (DEN)mit einem beeindruckenden Elf-Meter-Birdie-Putt auf dem ersten Loch des Play-offs gegen Cameron Percy (AUS) gewonnen und sich damit seinen ersten Einzeltitel auf der PGA Tour Champions gesichert. Im regulären Turnierverlauf lieferten sich Bjørn und Percy ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Bjørn beendete seine Finalrunde mit einer soliden 67 (−4), während Percy mit einer starken 64 und drei Birdies auf den letzten vier Löchern mächtig Druck aufbaute. Beide lagen am Ende bei −12 (201 Schläge).
Im entscheidenden Play-off auf dem 18. Loch lochte Bjørn seinen langen Putt perfekt, während Percys Versuch an der linken Kante vorbeiging. Damit sicherte sich der 54-Jährige seinen ersten Solo-Titel auf der Champions Tour nach dem gemeinsamen Turniersieg mit Darren Clarke im Juni. „Der Ball ist etwas mehr von rechts nach links gelaufen, als ich gedacht hatte, aber es war an der Zeit, einen langen Putt zu lochen“, zeigte sich Bjørn nach dem erfolgreichen Birdie-Putt erleichtert. „Play-offs sind verrückt. Ich war in den letzten vier oder fünf Löchern ziemlich angespannt, aber im Play-off ist es fast so, als könntest du loslassen.“
Er betonte zudem seine starke Saison: „Ich habe dieses Jahr so gut gespielt. Ich war bei einigen Majors nah dran und denke, dass man, wenn man bei diesen Senior-Majors gegen wirklich starke Gegner antritt, irgendwann über die Ziellinie kommt.“
Für seinen Sieg erhielt Bjørn 315.000 US-Dollar und verbesserte sich auf Rang sechs im Schwab Cup.
Alex Cejka (GER) verpasste mit einem Bogey am 18. Loch das Play-off um einen Schlag, landete bei −11 und belegte allein den dritten Platz. In der Saisonwertung ging es für ihn auf Rang elf vor.
Die besten deutschsprachigen Spieler im Feld:
3 Alex Cejka (GER)
Weitere Turniere:
LET Access Series: Rose Ladies Open
Hanbury Manor Marriot Hotel & Country Club, England, 5. bis 7. September
Siegerin: Emma Falcher (FRA)
T4 Katharina Mühlbauer (AUT)
T13 Priscilla Schmid (SUI) & Tiffany Arafi (SUI)
Legends Tour: European Legends Cup
Real Nuevo Club Golf Basozabal, Spanien, 5. bis 7. September
Sieger: Scott Hend (AUS)
T15 Markus Brier (AUT)
Sunshine Tour: SunBet Challenge
Wild Coast Sun Country Club, Südafrika, 3. bis 5. September
Sieger: Austin Bautista (AUS)
T19 Allen John (GER)