Winners of the Week: 16. Juni 2025

Alle Dramen und Triumphe: Die Profi-Golf-Highlights der Woche, kompakt zusammengefasst von Daniel Dillenburg.

Major: US Open

Überraschungserfolg im Regen von Oakmont: Nachdem bereits Rory McIlroy das Masters und Scottie Scheffler die PGA Championship gewonnen hatten, war dieses Mal ein Underdog an der Reihe. Mit J. J. Spaun (-1) konnte ein Spieler das dritte Herren-Major des Jahres gewinnen, mit dem wirklich niemand gerechnet hatte – vermutlich nicht einmal er selbst. Um 20:05 Uhr Ortszeit in Pennsylvania besiegelte der US-Amerikaner den größten Erfolg seiner holprigen Karriere mit einem Birdie-Putt aus 20 Metern auf der 18. Er blieb als einziger Spieler im gesamten Feld unter Par, nachdem starke Regenfälle am Finaltag die ohnehin schon anspruchsvollen Bedingungen in Oakmont zusätzlich erschwert hatten.

Dabei schien Spaun nach neun gespielten Löchern schon aus dem Titelkampf ausgeschieden zu sein. Der 34-jährige Kalifornier hatte auf den ersten sechs Löchern fünf Bogeys notiert. Während der wetterbedingten Unterbrechung schaffte der Gewinner der Texas Open 2022 jedoch den mentalen Umschwung. Aus der Angst, etwas zu verlieren, wurde die Lust, etwas zu gewinnen. „Es ist Vatertag, das Leben ist wirklich schön. Du hast zwei wunderschöne Kinder und die Chance, die US Open zu gewinnen“, sagte ihm sein Kurzspiel-Coach Josh Gregory. Worte, die Spaun beflügelten. Bei brutalen Bedingungen notierte Spaun auf den Back Nine vier Birdies, während sich die Konkurrenz reihenweise aus dem Titelrennen schoss.

Spätestens nach seinem Drive auf Loch 17, einem kurzen Par 4, als sein Abschlag wenige Zentimeter am Loch vorbeirauschte und zum Eagle lag, wusste Spaun, dass er das Zeug dazu hat, hier als Sieger hervorzugehen. Es wurde der Zwei-Putt zum Birdie, wodurch er mit einem Schlag Vorsprung vor dem im Clubhaus sitzenden Robert MacIntyre (+1) auf die 18 ging. Ein Par auf dem schwierigen Abschlussloch hätte gereicht. Doch Spaun entschied sich für ein standesgemäßes Ende und versenkte den Monster-Putt zum Birdie. Runden von 66, 72, 69 und 72 Schlägen reichten dem zweifachen Familienvater aus, um seinen zweiten Titel auf der PGA Tour zu gewinnen.

„Ich wusste nie, wie gut ich sein könnte. Und jetzt stehe ich hier mit dem US-Open-Pokal.“

J.J. Spaun

„Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal hier stehen und diesen Pokal in den Händen halten würde“, sagte Spaun, der das Jahr als 119. der Weltrangliste begann. „Ich hatte immer Ambitionen und Träume. Ich wusste nie, wo meine Grenzen liegen. Ich versuche einfach, der beste Golfer zu sein, der ich sein kann.“ Im Verlauf der vergangenen Saison hatte er noch mit dem Karriereende geliebäugelt. Gesundheitliche Probleme und schlechte Leistungen auf dem Platz hatten ihn ins Grübeln gebracht. Doch genau diese Zweifel haben bei ihm einen Sinneswandel erzeugt. Es folgten bessere Ergebnisse und Spaun konnte seine Tourkarte behalten. Vor drei Monaten stand er dann im Play-off der Players Championship, versenkte aber seinen Ball auf der berühmten 17 des TPC Sawgrass im Wasser. Rory McIlroy profitierte davon, während Spaun sich mit Rang zwei zufriedengeben musste. In Oakmont durfte er nun endlich wieder jubeln – drei Jahre nach seinem bisher einzigen Sieg in Texas.

Für seinen Sieg erhielt Spaun 4,3 Millionen US-Dollar. In der Weltrangliste wird er ab Montag auf Platz acht geführt, im FedExCup verbesserte er sich auf Platz sechs. Spaun ist jemand, dem man sagen muss, was in ihm steckt und wie gut er ist. Der fehlende Glaube an sich selbst ist vermutlich die größte Schwäche in seinem Spiel. Doch dieser Sonntag, dieser Drive auf der 17 und dieser Putt auf der 18 dürften Spaun endgültig den Beweis geliefert haben: Er gehört zu den besten Golfern der Welt.

Rang zwei ging an MacIntyre (+1), der mit einer 68 (-2) eine der besten Runden des Finaltags spielte. Damit war er der einzige Spieler im Feld, dem am Wochenende zwei Runden unter Par gelangen. „Ich habe die Chance, ein Major zu gewinnen. Davon habe ich als Kind geträumt, als ich zu Hause saß und alle Majors verfolgt habe. Ja, es fühlt sich unglaublich an“, sagte MacIntyre, während er auf Spauns Ergebnis wartete. Als dieser seinen Putt auf der 18 lochte, konnte der Schotte nur applaudieren. Für ihn blieb der Trostpreis in Höhe von 2,322 Millionen US-Dollar. Im FedExCup ging er auf Rang 17 vor.

Die besten deutschsprachigen Spieler im Feld:

CUT Stephan Jäger (GER) & Sepp Straka (AUT)


Du möchtest immer am Golfball bleiben und kein Gewinnspiel verpassen? Melde dich jetzt zum Perfect Eagle Newsletter an!

* Angaben erforderlich

LPGA Tour: Meijer LPGA Classic

Eine knapp neunjährige Titeldurststrecke ist beendet: Carlota Ciganda (-16) feierte im Blythefield Country Club ihr Comeback auf der LPGA Tour, nachdem sie ihren letzten Sieg beim Lorena Ochoa Invitational im Jahr 2016 erzielt hatte. „Es ist natürlich ein unglaubliches Gefühl nach all den Jahren“, sagte die 35-jährige Spanierin. „Ich wusste, dass ich es schaffen kann, aber wenn die Jahre vergehen und man älter wird, fängt man natürlich an, an sich selbst zu zweifeln.“ Mit zwei abschließenden Birdies gewann sie die Meijer LPGA Classic mit einem Schlag Vorsprung vor Hye-Jin Choi (KOR).

Ciganda ging gemeinsam mit fünf anderen Mitstreiterinnen als geteilte Führende ins Finale. Unter anderem spielte Lexi Thompson (-13) lange um den Titel mit. Zwei späte Bogeys warfen die US-Amerikanerin jedoch aus dem Titelrennen. Auch sie hätte ihre Titelflaute seit Juni 2019 beenden können. Doch am Ende war es Ciganda, die dank einer 67 (-5) im Finale endlich wieder jubeln durfte. „Ich komme sehr gerne hierher“, sagte die Siegerin über den Austragungsort in Michigan. „Es erinnert mich an Spanien, wo ich aus dem Norden Spaniens stamme. Es ist sehr ähnlich. Viele Bäume, sehr friedlich. Ich liebe den Golfplatz. Es gibt fünf Par 5, hier kann man richtig zuschlagen.“

Für Ciganda war es der dritte Sieg auf der LPGA Tour. Ihr achter und letzter Erfolg auf der Ladies European Tour liegt nicht so lange zurück. Im Dezember konnte sie in ihrer Heimat die Spanish Women’s Open gewinnen. Für ihren Sieg bei der Meijer LPGA Classic erhielt sie 450.000 US-Dollar. Im Race to CME Globe verbesserte sie sich auf Rang 30.

Die Zweitplatzierte, Choi, erhielt einen Trostpreis in Höhe von 274.433 US-Dollar. Dritte wurde Chois Landsfrau Somi Lee mit einem Ergebnis von -14.

Die besten deutschsprachigen Spielerinnen im Feld:

T54 Caroline Masson (GER)
T67 Morgane Metraux (SUI)

Ladies European Tour: Hulencourt Women’s Open

So beschenkt man sich selbst nachträglich zum Geburtstag: Einen Tag nach ihrem 22. Geburtstag feierte Rookie Darcey Harry mit einem Ergebnis von -13 einen souveränen ersten Sieg auf der Ladies European Tour. Dank drei 68er-Runden in Folge im belgischen Hulencourt hatte die Waliserin drei Schläge Vorsprung auf die Zweitplatzierte, die Französin Nastasia Nadaud. „Ich weiß gar nicht, was ich jetzt sagen soll“, sagte die Siegerin, die nur neun LET-Starts benötigte, um ihren ersten Titel in den Händen zu halten. „Ich bin so aufgeregt. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal auf der LET gewinnen würde, deshalb ist es umso schöner, dass ich es endlich geschafft habe.“

Harry ging mit einem Schlag Rückstand in die Finalrunde und benötigte einige Zeit, um ihre ersten Schläge wieder gutzumachen. Doch ab Loch fünf lief es rund. Zwischen Loch fünf und Loch 14 blieb sie sechs Schläge unter Par, unter anderem dank eines Eagles auf Loch 13. Aufgrund ihres komfortablen Vorsprungs hätte Harry die letzten vier Löcher eigentlich entspannt genießen können, doch dann spürte sie doch noch einmal die Nervosität. „Ich glaube, der letzte Putt war wahrscheinlich der nervöseste Moment meines Lebens.” Doch wer mag es ihr verdenken? Immerhin war der Sieg auch gleichbedeutend mit der Qualifikation für die AIG Women’s Open auf ihrem Heimatplatz, dem Royal Porthcawl. „Als ich die 18. Bahn entlangging, habe ich darüber nachgedacht. Ich war ziemlich nervös, dass ich es nicht schaffen würde. Also denke ich, dass das ein weiterer großer Sieg für mich diese Woche ist.“

Die Siegerin erhielt 45.000 Euro, die Zweitplatzierte aus Frankreich 27.000 Euro. Eine erneut starke Woche erwischte auch Helen Briem (-8), die den vierten Platz erreichte und damit ihr drittes Top-Fünf-Ergebnis in Folge erzielte. Die 19-Jährige aus Stuttgart wird nun auf Rang vier in der Order of Merit geführt. Harry rückte dank ihres Siegs auf Rang acht vor.

Die besten deutschsprachigen Spielerinnen im Feld:

4 Helen Briem (GER)
T7 Emma Spitz (AUT)
T29 Leonie Harm (GER) & Celina Sattelkau (GER)

Weitere Turniere:

Epson Tour: Great Lakes Championship
The Highlands, Michigan, 13. bis 15. Juni

Siegerin: Riley Smyth (USA)

T2 Isi Gabsa (GER)
T23 Sophie Hausmann (GER)

LET Access Series: Amundi Czech Ladies Challenge
Panorama Golf Resort, Tschechien, 13. bis 15. Juni

Siegerin: Alice Kong (FRA)

T2 Katharina Mühlbauer
T9 Lara Ok (GER) & Tiffany Arafi (SUI)

HotelPlanner Tour: Raiffeisenbank Golf Challenge
Kaskáda Golf Resort, Tschechien, 12. bis 15. Juni

Sieger: Palmer Jackson (USA)

T11 Lukas Nemecz (AUT)
T15 Tiger Christensen (GER)

Legends Tour: Costa Navarino Legends Tour Trophy
Costa Navarino, Griechenland, 12. bis 14. Juni

Sieger: Peter Baker (ENG)

T2 Thomas Gögele (GER)
T30 Markus Brier (AUT)


Similar Articles

Comments

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Instagram

Most Popular