Winners of the Week: 2. Juni 2025

Alle Dramen und Triumphe: Die Profi-Golf-Highlights der Woche, kompakt zusammengefasst von Daniel Dillenburg.

DP World Tour: Austrian Alpine Open

Die DP World Tour feierte ihre Rückkehr nach Österreich, während Golf-Deutschland seinen neuen Golf-Star feierte: Die Austrian Alpine Open entwickelten sich zur deutschen Golf-Party, bei der zwei Deutsche in der Finalgruppe am Sonntag spielten. Marcel Schneider (-17) lag nach den ersten drei Runden im GC Gut Altentann bei Salzburg in Führung. Mit Nicolai von Dellingshausen (-19) hatte er einen guten Freund im Nacken, der sich bereits früh am Finaltag an die Spitze setzte und diese Position bis zum Ende verteidigte. Gemeinsam bestritten sie die finalen 18 Löcher, doch Schneider konnte nur zuschauen, wie von Dellingshausen einen langen Putt nach dem anderen einlochte.

Das größte Ausrufezeichen setzte von Dellingshausen am neunten Loch, als er aus zehn Metern zum Eagle einlochte. Doch trotz solcher Momente blieb es bis zum Schluss eine Zitterpartie. Im Clubhaus stand die Marke von 17 unter Par, die es zu schlagen galt. Bereits früh am Tag spielte der Norweger Kristoffer Reitan eine 60 (-10) und verbesserte sich damit auf den geteilten zweiten Platz. Von Dellingshausen wusste also, was nötig war, um sich seinen ersten Titel auf der DP World Tour zu sichern. Und der gebürtige Düsseldorfer lieferte – auch in der entscheidenden Phase des Turniers. Auf Loch 16 rettete er sensationell das Par, nachdem er auf dem Par 4 nur vorlegen konnte. Erneut dank eines aus größerer Entfernung gelochten Putts.

„Das Par auf dem 16. Loch war der Moment, in dem ich mir sagte: ‚Okay, jetzt habe ich es geschafft, jetzt kann nichts mehr schiefgehen.‘ Als ich sah, wie der Ball ins Loch fiel, gab mir das genau den Schwung, den ich für die letzten beiden Löcher brauchte“, sagte ein erleichterter von Dellingshausen, nachdem er auf der 18 ein letztes Mal zittern musste, als sein Ball mit dem Wasserhindernis auf der linken Seite flirtete. Doch dieser Tag sollte der seine werden. Sein Durchbruch auf der DP World Tour war mit Runden von 65, 66, 65 und noch einmal 65 Schlägen geschafft. Er verwies Reitan und Schneider auf den geteilten zweiten Rang und hielt erstmals eine Trophäe in der ersten Liga in den Händen.

„Ich kann es ehrlich gesagt nicht beschreiben. Ich bin gerade ein bisschen sprachlos. Ich versuche wirklich, nicht zu weinen.“

Nicolai von Dellingshausen

„Die letzten zweieinhalb Jahre waren wirklich hart, seit ich meine Karte verloren habe. All das hat mich hierhergebracht, und jetzt bin ich hier!“ Dellingshausen pendelte in den vergangenen Jahren immer zwischen Erst- und Zweitklassigkeit. 2022 war sein bislang erfolgreichstes Jahr auf der DP World Tour. Er wurde unter anderem Zweiter bei der Mallorca Golf Open und schloss die Saisonwertung auf Rang 75 ab. Ansonsten stand meist der Kampf um die Tourkarte im Vordergrund. Mit seinem Sieg in Österreich hat er seine Spielberechtigung bis 2027 gesichert. Zudem rückte er im Race to Dubai auf Platz 22 vor und erhielt mit 412.000 Euro den bislang größten Scheck seiner Karriere.

Diesen ersten Triumph in Österreich vor so vielen deutschen Zuschauern zu feiern, machte den Premierentitel natürlich doppelt besonders: „Es ist unglaublich. Vielen Dank an alle, die hierhergekommen sind, um uns zuzusehen und uns zu unterstützen. Für mich fühlt es sich fast wie ein Heimturnier an. Ich liebe es, in Österreich zu spielen. Aus irgendeinem Grund spiele ich hier immer gut – das muss am Essen liegen! Es war einfach unglaublich, dass so viele Menschen hierhergekommen sind, um uns anzufeuern.“ Die ersten Austrian Alpine Open seit 2021 waren also ein voller Erfolg. Für die Ausgabe 2026 zieht die Veranstaltung vom GC Gut Altentann in den GC Kitzbühel-Schwarzsee. Hoffentlich wird dort eine ähnlich große Golf-Party stattfinden.

Die besten deutschsprachigen Spieler im Feld:

1 Nicolai von Dellingshausen (GER)
T2 Marcel Schneider (GER)
T5 Marcel Siem (GER)
T22 Maximilian Steinlechner (AUT)
T37 Freddy Schott (GER)


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LPGA Tour: US Women’s Open

Stark, stärker, Maja Stark (-7). Beim größten Damen-Event der Welt behielt die 25-jährige Schwedin im Titelkampf gegen die besten Golferinnen der Welt ihre Nerven im Griff und schnappte sich mit der US Women’s Open ihren ersten Major-Titel. Sie ging als Führende in den Finaltag und gab diese Führung zu keinem Zeitpunkt ab. Nach einem Birdie auf der 14 lag sie zwischenzeitlich drei Schläge vor. Ihre Verfolgerinnen, darunter die Weltranglistenerste Nelly Korda (-5) und die Major-Siegerin Mao Saigo (-4), konnten auf dem anspruchsvollen Platz von Erin Hills in Wisconsin keinen entscheidenden Druck auf die Solheim-Cup-Spielerin ausüben, die Ruhe und Nervenstärke ausstrahlte.

„Nein, nicht wirklich“, antwortete Stark lachend auf die Frage bei der Siegerehrung, ob sie jemals von so etwas Großem geträumt habe. „Es fühlt sich so unwirklich an. Noch vor ein paar Wochen schien es so weit weg zu sein. Erst letzte Woche war mein Selbstvertrauen sehr gering. Dann sagte mir ein besonderer Freund, dass man selbstbewusst sein muss. Du musst dir selbst vertrauen, und genau das versuche ich zu tun. Ich versuche, mich selbst und alle in meinem Team stolz zu machen.“ Für Stark, die seit 2022 auf der LPGA Tour spielt, war es der zweite Titelgewinn auf der besten Damentour.

Die 2,4 Millionen US-Dollar Preisgeld, die sie für ihren Triumph bei der US Women’s Open erhielt, sind fast so viel, wie sie bis dahin in ihrer gesamten LPGA-Karriere verdient hatte (2,8 Millionen US-Dollar). Auf die Frage, wofür sie die Summe ausgeben würde, antwortete Stark: „Vielleicht könnte ich aus meiner Einzimmerwohnung ausziehen. Ich weiß es nicht. Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich derzeit in meinem Leben habe. Ich denke, allein die Sicherheit für die Zukunft würde mich schon sehr glücklich machen.“

Mit ihrem Sieg trat Stark in die Fußstapfen der größten Schwedinnen im Damengolf. Nämlich in die von Annika Sörenstam und Liselotte Neumann, die die ersten beiden schwedischen Siegerinnen der US Women’s Open waren. Außerdem ist Stark die erste europäische Gewinnerin der Harton S. Semple Trophy seit Sörenstam im Jahr 2006.


Eben jene schwedische LPGA-Legende schickte Stark vor der Finalrunde eine Textnachricht, in der sie ihrer jüngeren Kollegin viel Glück wünschte. Sie solle den Titel „nach Hause bringen”. Stark lieferte und erhielt nach dem Triumph einen Anruf ihres Vorbilds aus der Heimat. Das klingt nach einem rundum gelungenen Sonntag für die zweimalige Solheim-Cup-Spielerin, die sich von nun an Major-Siegerin nennen darf.

Hinter Stark kam Korda gemeinsam mit der Japanerin Rio Takeda (beide -5) als geteilte Zweite ins Ziel. Saigo, Gewinnerin der Chevron Championship 2025, wurde gemeinsam mit Hye-Jin Choi (KOR) und Ruoning Yin (CHN) Vierte.

Die besten deutschsprachigen Spielerinnen im Feld:

T14 Chiara Tamburlini (SUI)
T22 Esther Henseleit (GER)
T28 Aline Krauter (GER)
T45 Sophie Hausmann (GER)

PGA Tour: Memorial Tournament

Wer in den vergangenen Wochen die offizielle Website der PGA Tour besucht hat, könnte meinen, dass sie seit einiger Zeit nicht mehr aktualisiert wurde. Ständig ist dort ein glücklicher Scottie Scheffler mit einer Trophäe in den Händen zu sehen. Doch die PGA Tour spiegelt lediglich die Realität der vergangenen Wochen wider, und diese sieht nun einmal genau so aus: Scheffler gewinnt und gewinnt und gewinnt. Sein jüngster Erfolg ereignete sich beim Memorial Tournament in Dublin, Ohio. Er trat als Titelverteidiger im Muirfield Village Golf Club an und gewann das von Jack Nicklaus initiierte Turnier als erst zweiter Spieler überhaupt ein zweites Jahr in Folge. Vor ihm schaffte das nur Tiger Woods (1999–2001).

Damit konnte Scheffler drei der letzten vier Turniere, an denen er teilnahm, für sich entscheiden. Darunter befand sich mit der PGA Championship ein Major-Turnier. Seine Führung in der Weltrangliste wird immer größer. Und das, obwohl Rory McIlroy, der in diesem Jahr ebenfalls schon mehrere Titel holen konnte, kein schlechtes Golf spielt. Doch der 28-jährige Texaner bewegt sich offensichtlich auf einem anderen Level. Der Finaltag war ein weiterer Beweis dafür. Als Konkurrent auf Fehler zu hoffen, ist zwecklos. Scheffler notierte auf seinen letzten 40 Löchern im Muirfield Village nur ein Bogey. Am Ende hatte er mit -10 vier Schläge Vorsprung auf den Zweitplatzierten Ben Griffin aus den USA.

„Nun, du hast es wieder geschafft”, sagte Turnierveranstalter Jack Nicklaus zum Champion, als dieser das Grün verließ. Nicht wenige vergleichen Scheffler mit Nicklaus in seinen besten Jahren. Eine solche Dominanz gab es in der Geschichte des Golfsports nur selten zu bestaunen. „Er spielt ähnlich wie ich früher“, muss auch Nicklaus feststellen. Wie eine Maschine trifft Scheffler Fairways und Grüns und gibt sich damit Chance um Chance. Am Sonntag blieb der dreimalige Major-Sieger geduldig und notierte drei Birdies – alle auf Par-5-Löchern. Das reichte aus, um einmal mehr mit einem komfortablen Polster die 18. Bahn hochzumarschieren und sich unter stehenden Ovationen feiern zu lassen. Für Scheffler war es bereits der fünfte Erfolg bei einem Signature Event, der ihm weitere vier Millionen US-Dollar Preisgeld einspielte.

Auch Sepp Straka (-5) erwischte eine erneut richtig starke Woche. Der gebürtige Wiener beendete das Memorial Tournament mit Runden von 74, 73, 66 und 70 Schlägen auf dem dritten Platz. Damit behauptete er seinen dritten Rang im FedExCup und erhielt zudem ein Preisgeld von 1,4 Millionen US-Dollar. „Man weiß, dass Scottie wahrscheinlich eine gute Golfrunde spielen wird. Der Mann ist unerbittlich. Er liebt den Wettbewerb und gibt keine Schläge gerne auf“, sagte Straka über seinen Konkurrenten. „Aber es ist einer dieser Plätze, auf denen immer alles passieren kann, also muss man darauf vorbereitet sein. Ich hatte das Gefühl, dass ich mir viele Chancen verschafft habe, um einen Vorstoß zu wagen.“ Doch am Ende grüßte, wie so oft in den vergangenen Wochen, der Weltranglistenerste von der Startseite der PGA Tour. Standesgemäß mit einem neuen Pokal in den Händen.

Die besten deutschsprachigen Spieler im Feld:

3 Sepp Straka (AUT)
T39 Stephan Jäger (GER)

CUT Matti Schmid (GER)

PGA Tour Champions: Principal Charity Classic

Miguel Ángel Jiménez ist zwar nicht Scottie Scheffler von der PGA Tour Champions. Aber es geht schon in die Richtung. Der Spanier gewann mit der Principal Charity Classic bereits seinen dritten Titel in dieser Saison. Damit baute er seine Führung im Charles Schwab Cup aus. Im Gegensatz zu Scheffler musste Jiménez für seinen Titel jedoch etwas härter kämpfen. Nach 54 Löchern lag der 61-Jährige mit -17 in geteilter Führung und es ging ins Stechen mit dem Australier Cameron Percy und dem Dänen Sören Kjeldsen. Dort machte Jiménez kurzen Prozess, notierte ein Birdie auf dem ersten Extra-Loch und stand damit als Gewinner des zwölften Saisonevents fest.

Jiménez führte das Feld seit seiner 63 (-9) in der ersten Runde an. Am zweiten Tag im Wakonda Club in Iowa folgte eine 66, im Finale erkämpfte sich der Zigarrenliebhaber eine 70 mit einem Birdie auf der 18. Seine Erfahrung von 16 Siegen auf der PGA Tour Champions half ihm, trotz eines holprigen Finaltags die Ruhe zu bewahren und sich im Playoff durchzusetzen. Der dritte Saisonsieg wurde mit 300.000 US-Dollar belohnt.

Die besten deutschsprachigen Spieler:

T11 Bernhard Langer (GER)
T38 Alex Cejka (GER)

Weitere Turniere:

Korn Ferry Tour: UNC Health Championship
Raleigh Country Club, North Carolina, 29. Mai bis 1. Juni

Sieger: Trace Crow (USA)

CUT Jonas Baumgartner (GER)

LET Access Series: Santander Golf Tour – Avila
Naturavila Golf, Spanien, 29. bis 31. Mai

Siegerin: Alejandra Llaneza (MEX)

T14 Priscilla Schmid (SUI) & Tiffany Arafi (SUI)

HotelPlanner Tour: Challenge de Cadiz
Iberostar Real Golf Novo Sancti Petri, Spanien, 29. Mai bis 1. Juni

Sieger: Rocco Repetto Taylor (SPA)

T14 Benjamin Rusch (SUI)


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