27 Löcher, ein Boutique-Hotel und 37 frisch fertig gestellte Apartments machen Palmares zu einem echten Resort und zudem zu einer Winterdestination an der Algarve. Zumal auch in Zukunft viel Geld in das Mammutprojekt fließen soll.
Palmares packt an. Und zwar richtig. 27 Löcher gibt es seit 2011 in der Nähe von Lagos an der sonnenverwöhnten Algarve in Portugal, jetzt nimmt auch das Gelände neben den 3 x 9 Löchern Gestalt an. Allein das Clubhaus ist eine Schau! Das spanische Architekturbüro RCR Arquitectes hat aus einem beschaulichen Holzhaus ein futuristisches Gebilde aus Betonplatten und rötlichem Sandstein geschaffen, das hoch über dem 25.000 Einwohner zählenden Lagos thront und einen traumhaften Blick auf die neun Löcher von „Praia“ bietet. Im Inneren gibt es nicht nur den obligatorischen Pro-Shop und ein Clubrestaurant mit Bar, sondern auch das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Restaurant Al Sud. Billig war das Unterfangen allerdings nicht: Fünf Millionen Euro sollen allein in den Bau des neuen Clubhauses geflossen sein.
Aber auch sonst wird nicht gespart. Bis 2027 sollen weitere 200 Millionen Euro in das Projekt Palmares investiert werden. Geplant sind weitere Luxusapartments (voraussichtliche Eröffnung im Frühjahr), die Erschließung von Bauland und die Errichtung eines zweiten Hotels, das voraussichtlich von JW Mariott betrieben wird. Derzeit können Gäste in einem der 20 Zimmer des Palmares Beach House Hotels übernachten oder sich in einem der derzeit 37 Signature Apartments mit ein bis drei Schlafzimmern einmieten.

Abwechslungsreiche Plätze: Alvor, Lagos und Praia
Ein Vorteil von Palmares ist die Vielseitigkeit der Golfplätze. Ursprünglich wurde Palmares 1970 von dem Briten Frank Pennink entworfen. Nachdem der Platz über die Jahrzehnte etwas in der Bedeutungslosigkeit verschwunden war, hat ihn Robert Trent Jones Jr. mit einem kompletten Re-Design wieder zu neuem Glanz verholfen. Zudem wurde auf 27 Löcher erweitert. Die drei Schleifen (Alvor, Lagos und Praia) sind allesamt gelungen und zudem sehr unterschiedlich: Von hügeligem Parkland mit herrlichem Meerblick bis hin zu echtem Links-Golf inklusive Bump-and-runs und Bahngleisen (der Zug fährt selten) ist alles dabei.
Dazu kommen interessante Risk-Reward-Löcher, die bei entsprechender Windrichtung mit dem Driver angegriffen werden können. Die großen, ondulierten Grüns, die vor einem Jahr durch Wasserregularien an der Algarve heftige Schäden erlitten hatten, wurden aufwendig restauriert und sind wieder pfeilschnell (8 bis 11 Stimpmeter), sehr treu und für deutsche Verhältnisse schwierig zu putten. Wer hier keinen Dreiputt macht, ist definitiv sehr talentiert mit dem Putter!
Einziger Wermutstropfen: Die Preispolitik der neuen Besitzer. Denn die haben ordentlich angezogen. Zwischen 105 und 138 Euro kostet jetzt das reguläre Greenfee für 18 Löcher. Günstiger wird es im Paket, das einige spezialisierte Golfreiseveranstalter anbieten. Denn auch das Boutique-Hotel und die Übernachtung in einem der hübsch eingerichteten Apartments schlagen zu Buche. Das wird sich hoffentlich bessern, wenn „Tour Operators“ aus dem DACH-Raum das Resort in ihre Vermarktung aufnehmen.

Algarve: Sonne statt Winterblues
Ein Vorteil der Algarve, die bei Touristen generell sehr beliebt ist, ist das Wetter. Das mediterrane Klima ist meist trocken und sonnig. Selbst im Oktober und November klettert das Thermometer oft über die 20-Grad-Marke und bietet meist solides Golfwetter. Palmares ist am besten vom Flughafen Faro aus zu erreichen (eine Stunde). Von Lissabon sind es etwa zweieinhalb Stunden mit dem Mietwagen.
Info: Palmares
Fotos: © Palmares Resort