Winners of the Week: 29. September 2025

Alle Dramen und Triumphe: Die Profi-Golf-Highlights der Woche, kompakt zusammengefasst von Daniel Dillenburg.

PGA & DP World Tour: Ryder Cup

Was lange Zeit wie die größte Niederlage der US-Amerikaner in der Geschichte des Ryder Cups aussah, entwickelte sich am Sonntag zum verrücktesten Finaltag, den es bei diesem Turnier je gab. Team Europe hat den Ryder Cup 2025 in New York gewonnen und damit zum ersten Mal seit 13 Jahren wieder einen Auswärtssieg erzielt. Nach einem nervenaufreibenden Sonntag im legendären Bethpage Black verteidigten die Europäer ihren komfortablen Vorsprung aus den Vortagen und siegten am Ende knapp mit 15:13.

Matchwinner war Shane Lowry, der mit einem entscheidenden Punkt gegen Russell Henley die Trophäe sicherte. Tyrrell Hatton besiegelte mit seinem halben Punkt gegen Collin Morikawa den historischen Triumph endgültig.

Noch am Morgen schien alles klar: Mit einer 11½:4½-Führung im Rücken benötigten die Europäer nur noch 2,5 Punkte, um den Cup zu verteidigen. Der Tag begann mit der Nachricht, dass Viktor Hovland aufgrund einer Nackenverletzung nicht spielen konnte. Somit kam die Umschlagregel (Envelope Rule) zur Anwendung. Da Harris English, gegen den Hovland in Match 12 antreten sollte, im US-Umschlag war, wurde sein Match gegen Hovland als unentschieden gewertet und die Einzel begannen mit einem Stand von 12:5. Doch dann starteten die USA eine furiose Aufholjagd und gewannen fünf der ersten sieben Einzelmatches.

Plötzlich stand die Partie auf Messers Schneide: Während Spieler wie Justin Thomas, Scottie Scheffler, Cameron Young oder Xander Schauffele früh Rot aufs Leaderboard brachten, gerieten selbst Europas Stars wie Rory McIlroy und Jon Rahm unter Druck.

„Es war die stressigste Zeit meines Lebens“, gab Europas Kapitän Luke Donald später zu. „Die Amerikaner haben unglaublich gekämpft. Wir wussten, es würde schwer werden, aber dass es so dramatisch werden würde, damit hat niemand gerechnet.“

In dieser Drucksituation trat Shane Lowry ins Rampenlicht. Vier Löcher vor Schluss lag der Ire noch 2 down, doch ein brillanter Eisen-Schlag ins 15. Grün brachte ihn zurück ins Spiel. Auf der 18. Spielbahn nutzte er schließlich seine Chance: Während Henley seinen Putt liegen ließ, lochte Lowry nervenstark aus zwei Metern ein und brach anschließend in Tränen aus.

„Es war der größte Moment meiner Karriere. Ich wusste: Wenn ich das hole, behalten wir den Cup. Und dann hat es geklappt“

Shane Lowry

Mit Lowrys Punkt war der Cup zwar verteidigt, doch der Gesamtsieg stand noch auf der Kippe. Hier kam Tyrrell Hatton ins Spiel: Mit einem präzisen Annäherungsschlag auf das 18. Grün erkämpfte er ein Par gegen Morikawa und machte damit den 14,5. Punkt für Europa perfekt.

Der Rest war Kür: Robert MacIntyre teilte sein Match mit Sam Burns, sodass die US-Aufholjagd unvollendet blieb. Endstand: 15:13 für Europa.

Für ein weiteres europäisches Glanzlicht sorgte Ludvig Åberg, der Patrick Cantlay mit 2&1 besiegte. Dies war der einzige europäische Match-Gewinn an diesem Tag. In einem spektakulären Duell kam Matt Fitzpatrick gegen Bryson DeChambeau letztlich nur auf All Square. Der US-Amerikaner befeuerte mit einer furiosen Aufholjagd von 5 down die Comeback-Hoffnungen. Cameron Young sorgte im Eröffnungsmatch gegen Justin Rose für den ersehnten Auftaktsieg. Doch am Ende reichte es nicht für die ganz große Sensation von Keegan Bradleys Team.

Mit diesem Erfolg schrieb Kapitän Luke Donald Ryder-Cup-Geschichte: Er ist erst der zweite Europäer nach Tony Jacklin, der den Cup sowohl zu Hause als auch auswärts gewinnen konnte. Für Europa war es der fünfte Sieg auf US-Boden seit 1979 und der zweite in Folge nach dem Triumph im Jahr 2023 in Rom. „Diese Jungs haben Geschichte geschrieben“, sagte Donald. „Sie haben für alle gespielt, die vor ihnen Teil des Teams waren. Sie werden für Generationen in Erinnerung bleiben.“

Was als klare Sache begann, entwickelte sich zu einem der dramatischsten Ryder-Cup-Finals aller Zeiten. Die USA kämpften wie nie zuvor, Europa bewahrte einen kühlen Kopf – und am Ende entschieden Millimeter-Putts über Triumph und Tragödie. Der Ryder Cup 2025 wird als „Bethpage Miracle“ in die Annalen eingehen – nicht, weil die USA das Wunder schafften, sondern weil Europa die Nerven behielt und den Cup mit nach Hause nahm.

Auch Sepp Straka trug zum europäischen Erfolg bei. Der Österreicher gewann sein erstes Match am Freitagnachmittag an der Seite von Jon Rahm mit 3&2, verlor dann aber mit demselben Partner sein zweites gemeinsames Fourball-Match am Samstag knapp mit 1 auf für die US-Amerikaner. Im Sonntagseinzel unterlag Straka, für den es der zweite Ryder Cup in Folge war, J. J. Spaun mit 2&1.


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Legends Tour: Winstongolf Senior Open

Mit einer dominanten Vorstellung hat Bernhard Langer die WINSTONgolf Senior Open 2025 gewonnen und damit eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er auch mit 68 Jahren noch zur absoluten Weltklasse gehört. Der deutsche Golf-Altmeister krönte seine Woche mit einer Finalrunde von 66 Schlägen (-6), dem dritten Score in Folge unter seinem Alter, und setzte sich am Ende mit sechs Schlägen Vorsprung durch.

Mit einem Gesamtergebnis von −21 feierte Langer seinen ersten Sieg auf der Legends Tour seit der Casa Serena Open 2008 in Tschechien – und ausgerechnet in Deutschland, auf dem Platz, dessen Botschafter er seit Jahren ist.

Schon zu Beginn der Schlussrunde ließ der Anhausener keinen Zweifel an seinen Siegambitionen. Vier Birdies in Serie ab Loch 3 zogen dem Feld früh den Zahn. Ab Loch 10 legte er nochmals nach und notierte drei weitere Birdies in Folge. Insgesamt spielte Langer 23 Birdies in nur 48 Löchern und zeigte dabei seine ganze Erfahrung und Präzision.

Er selbst erklärte seinen Triumph bescheiden: „Es ist großartig, hier bei WINSTONgolf zu gewinnen. Ich habe oft knapp verloren, deshalb fühlt es sich jetzt besonders gut an. Mein Putter war diese Woche heiß, das war der Schlüssel. Heute wollte ich das Gaspedal durchdrücken und ihnen keine Chance geben. Danach habe ich auf Sicherheit gespielt.“

Hinter dem Routinier überzeugte Patrik Sjöland (Schweden) mit einer glänzenden Finalrunde von 64 Schlägen (-8). Damit sicherte er sich mit -15 den alleinigen zweiten Platz. Matthew Cort (England), der als Rookie eine starke Saison spielt, komplettierte mit -14 das Podium, während Peter Baker (ebenfalls England) auf Rang vier folgte.

Für Bernhard Langer war der Heimerfolg nicht nur ein emotionaler, sondern auch ein sportlich bedeutsamer Moment: „Es ist mein erster Sieg seit ich 68 bin – hoffentlich nicht der letzte. Es ist fantastisch, hier vor heimischem Publikum und auf der Legends Tour zu gewinnen. Das macht mich sehr stolz.“

Sein Erfolgsgeheimnis? Disziplin, Teamwork und eine gesunde Lebensweise. „Es gibt nicht den einen Schlüssel, sondern viele: harte Arbeit, gute Gene, genug Schlaf. Ich trinke nicht, ich rauche nicht und ich habe ein großartiges Team um mich herum. All das trägt sicher dazu bei.“

Die besten deutschsprachigen Spieler im Feld:

1 Bernhard Langer (GER)
T10 Thomas Gögele (GER) & André Bossert (SUI)

Ladies European Tour: Lacoste Ladies Open de France

Die kanadische Nachwuchshoffnung Anna Huang sorgt weiter für Schlagzeilen. Mit gerade einmal 16 Jahren sicherte sich die Rookie-Spielerin bei der Lacoste Ladies Open de France ihren zweiten Titel auf der Ladies European Tour (LET) – und das innerhalb von nur zwei Wochen. Nach ihrem Premierensieg bei der La Sella Open triumphierte Huang nun erneut, diesmal mit einer glänzenden Finalrunde von 65 Schlägen (-6) auf dem Par-71-Kurs von Golf Barrière.

Mit einem Gesamtscore von -16 verwies die Kanadierin die Konkurrenz auf die Plätze und schrieb Geschichte: Sie ist die erste Spielerin aus Kanada, die zwei LET-Titel gewinnen konnte. Mit ihrem Doppelerfolg reiht sie sich in die illustre Liste der Spielerinnen ein, die diese Saison bereits Back-to-Back-Siege feierten – nach Mimi Rhodes (England) und Sara Kouskova (Tschechien).

Nach ihrem Triumph konnte Huang ihr Glück kaum fassen: „Ich bin ehrlich gesagt einfach nur geschockt! Ich habe noch nicht einmal den Sieg von letzter Woche verarbeitet, und jetzt habe ich schon wieder gewonnen – das ist einfach verrückt. Ich bin so stolz auf mich. Zwei Siege in einem Jahr? Das hätte ich nie für möglich gehalten“, sagte sie überglücklich.

Die Kanadierin begann die Finalrunde nervenstark mit Birdies an den Löchern 1 und 2, doch ein Bogey auf der 4 trübte den Score kurzzeitig. Doch Huang konterte sofort mit einem Birdie an Loch 5 und legte weitere Schlaggewinne an den Löchern 8 und 10 nach.

Es wurde besonders spannend, als Helen Briem (Deutschland) zwischenzeitlich gleichzog und die Führung übernahm. Doch Huang zeigte in den entscheidenden Momenten ihr ganzes Können. Mit Birdies auf den Löchern 16 und 18 setzte sie das perfekte Finish und sicherte sich den Sieg mit zwei Schlägen Vorsprung.

Für die 20-jährige Stuttgarterin blieb nach einer beeindruckenden Finalrunde von 66 Schlägen (-5) und insgesamt sieben Birdies am Ende Rang zwei – geteilt mit Casandra Alexander aus Südafrika, die ebenfalls mit einem Ergebnis von 14 unter Par ins Clubhaus kam.

Briem zeigte sich trotz ihres dritten zweiten Platzes in dieser Saison zufrieden: „Natürlich tut es weh, wieder Zweite zu werden. Aber drei Runden mit -5, -4 und -5 sind für mich ein riesiger Schritt nach vorne. Ich merke, dass sich meine harte Arbeit auszahlt.”

Die besten deutschsprachigen Spielerinnen im Feld:

T2 Helen Briem (GER)
T9 Alexandra Försterling (GER)

Weitere Turniere:

Sunshine Tour: Vodacom Origins of Golf
Devonvale Golf & Wine Estate, Südafrika, 26. bis 28. September

Sieger: Jacques Kruyswijk (RSA)

T36 Allen John (GER)

Asian Tour: Mercuries Taiwan Masters
Taiwan Golf and Country Club, Taiwan, 25. bis 28. September

Sieger: Rattanon Wannasrichan (THA)

CUT Dominic Foos (GER)

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