Kommt der Ryder Cup bald auch nach Deutschland?

Bis 2037 stehen die Gastgeber für den Kontinentalvergleich bereits fest – bis auf das Jahr 2035. Dafür wird in Europa noch ein geeigneter Austragungsort gesucht.

Der Ryder Cup, das prestigeträchtige Duell zwischen den besten Golfern Europas und der USA, hat sich seit seiner ersten Austragung im Jahr 1927 zum bedeutendsten Mannschaftsturnier der Welt entwickelt. Siegprämien gibt es für die Sportler zwar nicht, dennoch geht es um viel Geld. Laut einer Studie des Sheffield Hallam University’s Sport Industry Research Centre (SIRC) hat der Ryder Cup 2023 in Rom einen Rekordumsatz in Höhe von rund 262 Millionen Euro für die italienische Wirtschaft generiert. Mehr als 271.000 Zuschauerinnen und Zuschauer waren aus über 100 Ländern in die italienische Hauptstadt gereist, allein knapp 34 Millionen Euro verbuchte die lokale Hotellerie durch die Golf-Fans.

Bei solchen Zahlen ist es kein Wunder, dass viele Golfanlagen, aber auch Regionen und Städte gerne ein Stück vom großen Kuchen hätten. Doch die Austragungsorte werden sorgfältig ausgewählt, dabei gilt es einer Reihe von Kriterien zu entsprechen. Nicht nur die sportliche Herausforderung muss den Ansprüchen genügen, sondern auch die Infrastruktur. Es braucht beispielsweise eine gute Verkehrsanbindung, ausreichende Unterkünfte und starke Unterstützung durch die lokale Bevölkerung. Bis zum Jahr 2037 stehen die Gastgeber bereits fest. Bis auf eine Ausnahme: Für den Wettbewerb auf europäischem Boden in zehn Jahren gibt es bislang lediglich Interessenten, aber noch keinen Zuschlag.

Adare Manor

2027 Adare Manor, Irland

21 Jahre nach Europas Triumph im Kildare Hotel and Golf Club in Straffan kehrt der Ryder Cup 2027 nach Irland zurück. Gespielt wird auf dem Golfplatz von Adore Manor, vor großartiger Kulisse. Uralte Bäume säumen die Fairways, zwischen den Löchern schlängelt sich der Fluss Maigue hindurch. Blickfang auf der groß angelegten Parkfläche ist das Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert, einst die Residenz des Earl of Dunraven. Das Carriage House wurde auch schon zum besten Clubhaus der Welt gewählt. Das macht was her! Um den Platz sportlich auf den modernsten Stand zu bringen und damit beste Bedingungen für ein Turnier vom Format des Ryder Cups zu schaffen, wurde die Anlage zwei Jahre lang komplett umgebaut. 220.000 Tonnen Sand wurden auf dem gesamten Gelände verarbeitet, um sicherzustellen, dass jeder Zentimeter ausreichend entwässert ist. Über 6600 Quadratmeter Bunker wurden angelegt. Alle 18 Grüns verfügen über ein sogenanntes Sub-Air-Belüftungssystem, das Feuchtigkeit durch Vakuumpumpen entfernt. Ein 50-köpfiges Greenkeeper-Team kümmert sich täglich um die Qualität der Spielflächen an der Atlantikküste West­irlands.

Hazeltine

2029 Hazeltine National Golf Club, Chaska/USA

Der Hazeltine National Golf Club schreibt im Jahr 2029 Geschichte: Er wird die erste US-amerikanische Spielstätte sein, an der das traditionsreiche Golfturnier um den Ryder-Cup zum zweiten Mal stattfindet. Schon im Jahr 2016 gewannen die USA an gleicher Stelle 17:11 gegen Europa. Die Anlage liegt in Chaska, rund 40 Kilometer südwestlich von Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota. Totton P. Heffelfinger, der ehemalige Präsident der United States Golf Association, gründete den Klub 1962 und wollte etwas ganz Exklusives schaffen. Noch heute darf im Hazeltine National Golf Club nur in Begleitung von Mitgliedern gespielt werden. Der Platz wurde im Laufe der Zeit immer wieder angepasst, um den höchsten Anforderungen zu entsprechen. Hazeltine war seitdem nicht nur Schauplatz vieler nationaler Meisterschaften, sondern auch internationaler Wettkämpfe wie zum Beispiel der US Open (1970 und 1991), US Senior Open (1983) und der PGA Championship (2002 und 2009). 2019 wurde mit der KPMG Women’s PGA Championship ein Major-Turnier der Frauen ausgetragen, das 2026 auf die Anlage zurückkehrt.


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Camiral in Girona, Spanien

2031 Camiral Golf & Wellness, Girona/Spanien

Seit kurzem ist klar: Spanien wird nach Valderrama 1997 erneut Gastgeber des Ryder Cups. 2031 wird im Camiral Golf & Wellness Resort in Girona gespielt. Früher war die Anlage in Caldes de Malavella, nur eine Autostunde von Barcelona entfernt, als PGA Catalunya bekannt. Der Golfplatz, der erst 1999 eröffnet wurde, hat bereits eine eindrucksvolle Turniergeschichte aufzuweisen, war dreimal Gastgeber der Spanish Open bzw. Catalunya Open sowie mehrfach Austragungsort des Final Qualifyings der DP World Tour. Für den Ryder Cup 2023 hatte Camiral bereits kandidiert, unterlag damals jedoch Rom mit dem Marco Simone Golf and Country Club. Der irische Unternehmer Denis O’Brien hat die Anlage 2008 erworben und sie seitdem mit zahlreichen Modernisierungen aufgewertet. Vor allem der Aspekt der Nachhaltigkeit war ihm dabei wichtig.

2033 Olympic Club, San Francisco/USA (Lake Course)

Eigentlich ist der Olympic Club ja gar kein Golfclub, sondern der älteste Leichtathletik-Verein der USA. Er wurde im Jahr 1860 gegründet, erst nach dem Ersten Weltkrieg setzte man auch auf Golf und kaufte den Lakeside-Platz vom finanziell angeschlagenen Lakeside Country Club. Das war gleichzeitig der Beginn einer erfolgreichen Golf-Geschichte. Der Lake Course wurde einst vom berühmten Champion Bobby Jones als „der beste im Westen“ bezeichnet – mit viel Wald rund um die Fairways und spektakulärer Aussicht auf San Francisco. Die Anlage war seitdem Austragungsort unzähliger Turniere und Meisterschaften, darunter sechs US Open und zuletzt 2021 die erste US Women’s Championship. Sportlich sind die 18 Löcher eine echte Herausforderung, selbst für die Besten der Welt. Ende 2022 wurde damit begonnen, den Lake Course umzugestalten. Grüns und Fairways wurden größer gemacht, die Bunker noch mehr ans moderne Golfspiel angepasst.

Auf Green Eagles nahe Hamburg ist man bereit – und hat Erfahrung in der Ausrichtung von Profi-Events erster Klasse.

2035 N.N.

Im Jahr 2035 ist wieder Europa an der Reihe. Kommt der Ryder Cup dann endlich mal nach Deutschland? Die Macher des Golfplatzes Green Eagle in Winsen vor den Toren Hamburgs jedenfalls rüsten ihre Anlage mit genau dieser Vision ordentlich auf. Im Mai dieses Jahres wurden mit dem neugestalteten Süd-West-Kurs einer der besten Golfplätze der Welt sowie auf der anderen Seite der Straße eine der modernsten Drivingranges Europas eröffnet. Das sind schon einmal gute Voraussetzungen. Vielleicht sind ja aller guten Dinge drei. In den Jahren zuvor wollten bereits der Wittelsbacher GC in Bayern und Bad Saarow bei Berlin den Kontinentalwettbewerb bei sich haben. Eine Entscheidung für den Ryder-Cup-Austragungsort in zehn Jahren steht noch aus.

2037 Congressional Country Club, Bethesda/USA (Blue Course)


Der Congressional Country Club zählt zu den renommiertesten Golfclubs der Welt und war bereits Austragungsort von unter anderem drei US Open und einer PGA Championship. Hier haben schon Rory McIlroy, Ernie Els, Justine Rose oder auch Tiger Woods bedeutende Siege gefeiert. Die Anlage besteht aus zwei 18-Loch-Plätzen: dem Gold Course und dem Blue Course, dem bekannteren von beiden. Er wurde von Devereux Emmet entworfen und im Laufe der Jahre von zahlreichen Architekten renoviert. 2019 folgte eine umfassende Modernisierung, dabei wurde der Originalentwurf von 1924 berücksichtigt. Berüchtigt ist der Kurs für sein hügeliges Gelände, die vielen Bäume entlang der Fairways und die anspruchsvollen Grüns. All das bringt auch die besten Profi-Golfer aus den USA und Europa immer wieder an ihre Grenzen.

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