Erfolg beginnt im Kopf – Misserfolg ebenso!

Seit über 30 Jahren beschäftige ich mich beruflich mit dem Thema «Mindset» – oder wie ich es als Vertreter der Old School gern sage, mit der richtigen Einstellung. So sehr, dass ich manchmal glaube, ich hätte eine Art Erfolgs-Expertentum erworben, das mich den eigenen Weg mit Leichtigkeit gehen lässt. Und dann stehe ich auf dem Golfplatz und stelle fest, dass ich immer noch jeden Tag dazulerne – wie ein Anfänger. Das passiert uns allen – längst nicht nur auf dem Golfplatz, sondern gerade auch im beruflichen Alltag.

Insbesondere stelle ich fest, dass wir ALLE die große Hürde zwischen Theorie und Praxis jeden Tag neu kennenlernen – und meistern müssen.

Geht es Ihnen auch so? Dann lassen Sie mich mit einer Frage beginnen:

Warum, denken Sie, hat sich in den letzten rund 30 Jahren das durchschnittliche Handicap im Golf praktisch nicht verändert?

Denn es ist tatsächlich so. Trotz unglaublicher Fortschritte im Bereich der Hardware, verschiedenen Trainingsgeräten, Bällen und unzähligen Stunden bei tollen Golf Pros!

Die Antwort auf diese Frage liegt nicht auf dem Platz. Wie Sie sicher schon einmal gehört haben, wird Golf nicht auf wunderschönen, saftigen Grüns und Fairways gespielt, sondern eigentlich auf einer sehr begrenzten Fläche von etwa etwa zwölf Quadratzentimetern – dem Platz zwischen unseren Ohren. Oder, um es etwas feiner auszudrücken: im genialsten und komplexesten Objekt des Universums, unserem Gehirn, mit seinen 100 Milliarden Nervenzellen, die über noch viel mehr Kontakte miteinander verbunden sind. Die Anzahl der möglichen Verbindungen im Gehirn ist größer, als das Universum Sterne hat.

So unglaublich, so gewaltig dies auch scheinen mag, so wenig bringt uns die schiere Möglichkeit weiter. Es bleibt trotz allem eine große Herausforderung, erfolgreich Golf spielen zu wollen.

Nehmen wir ein ganz einfaches Beispiel und setzen «Erfolg» mit einem niedrigen Score gleich. Die Single-, Scratch- oder Plus-Handicapper mögen mir vorab die niedrigen Ansprüche in meinem Beispiel verzeihen.

Wir alle konnten in unserem Heimatclub oder auf fremden Plätzen schon die eine oder andere Bahn in Par oder Birdie spielen. Ja, selbst mehrere hintereinander gespielte Pars und Birdies sind uns gelungen. Für Amateure ist das ein schönes Erfolgserlebnis.

Nur, aus welchem Grund gelingt uns dies nicht regelmäßig? Warum erreichen wir die Erfolgsmarken nicht stabil und konstant über eine ganze Runde? Und vor allem: Warum spielen wir ausgerechnet dann schlechter, wenn es um etwas geht, zum Beispiel bei einem Turnier?

All diesen Fragen und möglichen Antworten sind wir mit unserem Mental Workshop nachgegangen, der Anfang Oktober auf der wunderbaren Anlage des Leading Golf Clubs Seefeld-Wildmoos stattfand. Nachdem zuallererst die Theorie anhand von diversen Einschätzungen und mentalen Übungen absolviert wurde, konnten die Teilnehmer ihr neues Wissen und ihre neuen Strategien am Platz umsetzen.

Und es ist geglückt!

Oder lassen Sie uns ein wenig realitätsnaher formulieren: Es wurde ein Anfang gemacht.

Die passenden Strategien um mentale Stärke, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen aufzubauen, gleichen einer langen und wahrscheinlich nie endenden Reise. So wie es heißt, dass der Weg das eigentliche Ziel sei, verhält es sich bei den einzelnen Konzepten des Mentalen Trainings genauso.

Einen Aspekt dieser Tage in Seefeld möchte ich Ihnen noch näher erläutern. Beim Golf wie im Leben allgemein geht es sehr oft um die Bewältigung von Ängsten. Ein jeder von uns hat Ängste, bei machen sind diese ausgeprägter, bei manchen eher versteckt.

Viele unserer Ängste treten insbesondere dann ein, wenn bestimmte Rahmenbedingungen herrschen. Wenn ich Ihnen zum Beispiel einen zehn Zentimeter breiten Streifen auf den Boden aufmale und Sie bitte darüber zu balancieren, werden Sie diese Aufgabe mit Sicherheit mühelos bewältigen.

Aber wehe, wenn ich die Rahmenbedingen verändere, einen zehn Zentimeter breiten Balken nehme, diesen auf eine Höhe von drei Meter lege und Sie jetzt bitte darüber zu balancieren.

Ja, dann sieht die Aufgabe gleich anders aus.

Dasselbe geschieht bei den meisten, wenn sie ihre Probeschwünge absolvieren. Ich kann Ihnen versichern, dass viele Golffreunde, sogar Pros, meine Probeschwünge als die besten und schönsten überhaupt bewertet haben. Der fast perfekte Schwung verändert sich aber von einer Sekunde auf die andere, wenn ein Ball vor mir liegt. Plötzlich treten Ängste, die sich tief im Unterbewusstsein verstecken, zu Tage. Etwa die Angst zu versagen oder nicht gut genug zu sein.

Ja, bei mir und bei vielen meiner Coaching-Teilnehmer sind diese Ängste weniger geworden, aber noch immer existent. Genau deshalb ist es so entscheidend, nicht nur an seinem Golfschwung und der Technik zu arbeiten, sondern mit mentalen Übungen Herr über seine Gedanken und Emotionen zu werden.

Das für mich motivierendste an der Sache, und das ist vielleicht auch für Sie ein Anreiz, ist die Tatsache, dass wir nicht alleine sind. Selbst die weltbesten Golfspieler kämpfen mit diesem Phänomen. Gerade die zu Ende gegangenen US-Masters in Augusta haben wieder gezeigt, dass Erfolg oder Misserfolg einen Ort haben, wo es sich entscheidet, nämlich zwischen unseren beiden Ohren.

Übrigens: Die Golf Mental-Tage finden auch 2021 wieder statt. Es gibt zwei Blöcke, den Basiskurs über ein verlängertes Wochenende und den Premiumkurs für Fortgeschrittene über eine Woche an verschiedenen Golfplätzen.

Ich würde mich freuen, Sie dort zu begrüßen!

Es freut mich, wenn Sie Fragen und Anregungen haben. Schreiben Sie mir!

Ihr Robert Nussbaumer

Übrigens, dieses und weitere Themen können Sie vertiefend in meinem neuen Buch: „Golf – Spiegel des Lebens“ lesen.

Und wenn Sie Gefallen an meinen Ideen und Konzepten haben und mich für Ihr Unternehmen oder Ihren Club zu einem Impulsvortrag einladen möchten, kontaktieren Sie mich einfach. Ich freue mich!

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